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Skyracer Cup: Gelungene Generalprobe für C-Turnier

Am 12.10. lud der MTV Minden zum ersten „Skyracer Cup“ für fortgeschrittene DiscgolferInnen aus nah und fern ein. Diesem Ruf folgten insgesamt 20 Teilnehmer der offenen Spielklasse, zwei Damen, 10 Master-Spieler, 3 Grandmaster und der Vereinsvorsitzende des MTV Minden Herbert Beuge als Vertreter der Senior-Grandmaster.

Ungeachtet des Westfalentour-Events in Lünen tags zuvor und der noch fehlenden Bekanntheit des ostwestfälischen Discgolf-Treffpunkts war es kein rein regionales Turnier, denn lediglich 13 Mindener machten gut ein Drittel des Starterfelds aus, während acht Teilnehmer „aus benachbarten Regionen“ kamen und sieben Wurfbegeisterte aus dem Großraum Hannover anreisten. Und selbst drei Braunschweiger, und jeweils ein Duisburger, Bochumer und Bad Essener stillten ihre Neugier und frönten dem Spielspaß.

In dem pünktlich beginnenden Players Meeting machte TD Ruven Kleine auf die für den Skyracer Cup ausgedachten besonderen Modifikationen auf verschiedenen Bahnen aufmerksam. Dazu gehörten zusätzliche flankierende OB-Linien entlang Bahnen mittlerer Länge, verlegte/verlängerte Abwurfzonen, einen auf ca. 220 cm angehobenen Korb am Ende einer jüngst neu eingerichteten 140-Meter-Bahn, zwei nebeneinander platzierte Fußballtore, die den „strong arms“ die nötige Mindesthöhe an einer 113 m Bahn abverlangten, um den Korb in Birdie-Reichweite spielen zu können. Aufgrund einer gebrochenen Korbstange (Mähmaschine ging auf Kollisionskurs) gab es – ungeplant – einen auf Kniehöhe tiefer gelegten Korb. In Summe kam ein Par-56-Kurs zustande.

Eine besondere Bedeutung hatte eine feinfühlig, wohl dosiert anzuspielende Dreieck-Insel in nur 33 Metern Entfernung (mit Brückenpfeiler und –strebe als Hindernisse). Wer es in der ersten Runde schaffte, die Scheibe in der Insel (oder idealerweise direkt im Korb) zu platzieren, notierte diesen (Teil-) Erfolg in seiner Scorekarte und war somit zur Teilnahme an einem separat durchgeführten CTP-Wettbewerb vor Beginn des Finals der besten vier Teilnehmer der Gesamtwertung berechtigt.

Den Ace-Pool konnte Peter Peters als einziger auf einer rundum durch OB-Zonen flankierten 70-Meter-Bahn in Runde 2 knacken. Was für ein dickes Trostpflaster, nachdem Peter in beiden Runden an einer mehrfach verfehlten Doppel-Mando-Bahn einen hohen zweistelligen (Punkte-)Preis zahlte.
Nach Runde 1 spielten sich die erfahrenen German-Tour-isten Oliver Schacht (M, 50 Würfe), Bernd Rohn (GM, 57 Würfe) und Conni Rahlfs-Busse (D, 68 Würfe) in ihren Spielklassen auf den ersten Rang.

Bernd und Conni erspielten sich einen beruhigenden Abstand mit fünf bzw. elf Würfen auf die Zweitplatzierten Mindener Michael Kreutchen (GM, 62) und Melanie Wilharm (D, 79), während GT-Tour-ist Dirk Haase mit zwei Würfen mehr als Oliver Wechselbereitschaft signalisierte. Beide durften ab Runde 2 nicht Christan Siewert (M, 53) übersehen, der mit nur einem Wurf auf Dirk in Lauerstellung auf seine Chance wartete.

In der offenen Klasse legten das Universaltalent Tobias Lülf (discgolfender Ultimater) aus Braunschweig und der Uniabsolvent Alexander Sonsalla (ultimativer Discgolfer) aus Bochum die Messlatte bei jeweils 53 Punkten. Besonders Alexander lieferte tags zuvor in Lünen mit nur drei Würfen Abstand zu „Hartl“ Wahrmann und Marvin Hartmann (frisch gekürter deutscher Meister der Junioren) die zweitbeste Leistung ab.

In der zweiten Runde konnte Alexander den Aufwärtstrend mit nur einem Wurf mehr nicht ganz bestätigen. Tobias benötige sogar einen Wurf weniger, und sicherte sich damit den zweiten Startplatz hinter Oliver Schacht (R2: 49) und vor Alexander als dritter Finalteilnehmer.

Mit 54 Würfen legte sich der hoch motivierte Mindener Jan Hoppe – ebenfalls in Lauerstellung – auf Platz 2 hinter Alexander und Tobias, um leider in der zweiten Runde mit nur einem Wurf mehr um zwei Ränge abzurutschen. Wie kam das zustande?

Jan wurde vom Liebenauer Arne Behrens durch eine immense Verbesserung um sechs Würfe (R1: 57, R2:51) – von Rang 4 kommend – unerwartet mit nur einem Wurf weniger übersprungen. Diese starke Leistungssteigerung verhalf Arne verdient zum vierten Startplatz im Finale der vier Besten der Gesamtwertung. Hinzu kam – rückblickend betrachtet – zum Abschluss der ersten Runde an der Insel-Bahn riesiges Glück für Arne, als die abgeworfene Scheibe etwas zu kurz geriet und sich unter die OB-Markierung schob, um mit wenigen Millimeter auf der „sicheren“ Seite des Flatterbandes hervorzulugen. Den 5. Platz in der Gesamtwertung teilte sich Jan Hoppe mit Christian Siewert (beide 109).

Somit setzte sich der Final-Flight zusammen:

1. Oliver Schacht (M, 99 Würfe)
2. Tobias Lülf (O, 105 Würfe)
3. Alexander Sonsalla (O, 107 Würfe)
4. Arne Behrens (O, 108 Würfe)

Bevor das Finale startete, wurde der CTP-Wettbewerb der „Safe“-Spieler von Insel-Bahn 9 aus Runde 1 durchgeführt. Dabei warfen die Qualifizierten – beginnend mit den höchsten Scores – aus 50 Metern Entfernung an eben diesen Insel-Korb (bei aufgehobener Inselbegrenzung). Der drittletzte Werfer, Sebastian Schmidt, hielt dabei die Bestmarke von nur 215 cm, die auf „den letzten Drücker“ von Oliver Schacht um lediglich 25 cm unterboten wurde.

Das Finale über vier Bahnen startete mit zwei bekannten Bahnen aus den Vorrunden: einer 56 Meter langen linkskurvigen Doppel-Mando-Bahn und einem eingezäunten und rechtsseitig wie vorne mit Segeltuch „sichtgeschützten“ Korb in 77 Metern Entfernung.

Das Doppel-Mando passierten alle Finalisten nicht nur kollisionsfrei, sondern auch in puttbarer Lage. Bis auf Arne Behrens wurde jedem ein Birdie gutgeschrieben. Den sichtgeschützten Korb spielten alle vier Finalisten sehr verschieden an: Aus der Sichtdeckung das Tuch von rechts überwerfend oder von vorne unterhalb des Tuchs „schubsend“ oder mehr oder minder weit von links frei puttend. Lediglich der Obernkirchener Oliver Schacht lochte über ca. 7-8 Meter zum Birdie ein. Alle anderen beließen ihre Scores mit Par 3 in unverändertem Abstand.

Diese zwei Bahnen dienten nur als Aufwärmübung, denn die zwei folgenden Bahnen führten in publikumsträchtiger Nachbarschaft entlang der Fußgängerbrücke über die Weser (linksseitig hin und rechtsseitig zurück). Bei erhöhtem Wasserpegel galt es zuerst ca. 83 Meter bis zum Ching-Korb an das gegenüberliegende Ufer bei Schwachwind zu überwinden. Dabei sorgten als Ordner tätige Vereinsmitglieder für reichlich Platz auf der gegenüberliegenden Seite und erteilten jeweils die Freigabe für die Abwürfe.

Als erster werfend gelang dem Führenden Schacht (103 Würfe) ein sehenswerter schneller Drive über die Weser auf den Fußweg, wo die Scheibe glücklich nach links mehrere Meter skippte und ca. 2,5 Meter vor dem Korb zu liegen kam. Der Applaus des Publikums auf der Brücke schallte von oben herab.
Tobias als Zweitplazierter mit nun 110 Würfen überwarf die Weser ebenfalls und seine Scheibe landete am Rand des Fußwegs ca. 11 Meter entfernt und frei zum Korb. Sonsallas Drive (112 Würfe) zog deutlich nach rechts mit gerade noch ausreichender Höhe am Hang unterhalb eines Geländers liegen bleibend.

Es schien, dass die Qualität der Würfe nachließ – bis zum Wurf von Arne (114 Würfe): Sein Drive raste regelrecht über die Weser hinweg, schlug in ein hohes Gebüsch in Korbnähe ein, von wo die Scheibe sehr glücklich in nur einem Meter Abstand vom Korb zum Liegen kam. Noch heftigerer Applaus war die Belohnung. Alexander und Tobias konnten aus ihren Lagen nicht mehr offensiv auf das wenig vertraute Ziel putten und mussten sich mit Par zufrieden geben. Glücklich beendeten Arne Behrens und Oliver Schacht die erste Weserbahn mit einem Birdie.

Die letzte Finalbahn über die Weser führte über ca. 90 Meter auf den mittlerweile bestens bekannten Insel-Korb, dessen Dreiecksinsel für unbedeutend erklärt wurde. Schachts Wurf über die Weser führte mit ausreichend Geschwindigkeit in einer Rechtskurve in Richtung des einzigen Baums der Hangkante, wo sich die Scheibe verfing und mit ca. 13 Meter vom Korb entfernt liegen blieb. Arnes Wurf übertraf alles in Höhe und Weite bisher gesehene. Die Scheibe überflog den gesamten Hang und kam ca. 10 Meter in tiefer Lage hinter dem Korb zum Stillstand. Auch dieses Mal erntete er den Applaus der begeisterten „Tribünen“-Zuschauer. Mit Par beendeten alle dieses Finale, das letztlich mehr der Demonstration als dem Positionswechsel diente.

Alle Ergebnisse sind hier einsehbar.

Nach der Siegerehrung verblieb der gefestigte Eindruck bei vielen Spielern, dass der MTV Minden mit diesem erfolgreich durchgeführten Turnier eine gelungene Generalprobe und gute Bewerbung für die Ausrichtung eines GT-C-Turniers abgegeben hat. Darauf deutet auch die Bitte von Ruven Kleine an die TeilnehmerInnen hin, über das Feedback-Formular auf der MTV-Website ihre Meinungen und Vorschläge zwecks Verbesserung für das nächste Jahr zu äußern.

Ein besonderer Dank gilt den vielen Helfern des MTV Minden als auch dem namensgebenden und preisstiftenden Mindener Fachgeschäft Skyracer als Hauptsponsor. Es bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr für dieses Turnier ein passender Termin gefunden wird. Die Turnierlandschaft zwischen Lünen, Beckum, Hannover und Braunschweig würde es beleben.

Bild: https://www.facebook.com/DiscGolfMinden