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Prodigy-Major in Dassel

Viel Licht und etwas Schatten
Dassel. Kalt, regnerisch und der ganze Himmel voller grauer Wolken – der Montag nach dem vierten Turnier der Prodigy German Major Tour 2015 wartet mit einem Wetter auf, das mit dem des Wochenendes nicht im Ansatz zu vergleichen ist. Bei strahlendem Sonnenschein machten sich ab Samstag 68 kühne Discgolfer und Discgolferinnen daran, sich dem Dasseler Major Tour Kurs (Par 62) zu stellen. Hierbei wurde ihnen durch Bäume, OBs, Inseln, Mandos und aufkommenden Wind das Leben so schwer gemacht, dass sich selbst gestandene Profis mit Rundenscores oberhalb der 70 abgeben mussten.

Bereits am Freitagabend, nachdem der Kurs ausgiebig im Training getestet wurde, waren sich viele Anwesende sicher, dass die beste Runde etwa bei sechs unter Par liegen würde, was einer 56 entspricht. Dieses Rundenergebnis sollte an den beiden folgenden Tagen dann auch von Klaus Kattwinkel, Elias Güldenhaupt und zwei Mal von Marian Ludwig erzielt werden. Torsten „Kette“ Baus gelang es jedoch gleich in der ersten Runde so aberwitzig gut zu spielen, dass am Ende eine 53 zu Buche stand, was einem PDGA-Rating von 1047 entspricht.
torsten_baus_dasselDie 56er Runde von Klaus Kattwinkel sollte ihm einen Vorsprung verschaffen, den er nur noch bis zum Turnierende gegen Frank Buchholz und Michael Kobella (beide 60 in der ersten Runde) verteidigen musste. In der ersten Runde am Sonntag geriet er jedoch noch einmal in Bedrängnis und startete mit zwei Würfen Vorsprung vor den eben genannten ins Finale. Hier spielten jedoch alle drei eine 31 (Par 29), sodass Klaus ein knapper Start-Ziel-Sieg mit finalen 215 Würfen gelang – dahinter teilen sich Frank und Michael den zweiten Platz mit jeweils 217 Wurf.

Spannend ging es auch bei den Damen zu, wo Susann Fischer (69 Wurf) nach der ersten Runde mit einem Wurf vor Christine Hellstern (70 Wurf) lag. Erst konnte Fischer ihre Führung in der zweiten Runde noch ausbauen, musste dann jedoch nach der dritten Runde die Führung an Hellstern abgeben, die diese im Finale souverän verteidigte und mit 252 Würfen das Turnier beendete. Dahinter folgte Susann Fischer mit 256 Wurf und auf Platz drei Wiebke Becker, die erst am Sonntag zu guter Form fand, mit 262 Wurf.
Einen Zweikampf lieferten sich auch Henrik Streit und Maik Hartmann bei den Junioren. Hartmann führte am Samstagabend knapp mit drei Würfen vor Streit, der jedoch gleich nach der dritten Runde die Führung übernahm und durch ein super Finale am Ende mit 221 Würfen vor Maik Hartmann (226) gewann – dritter wurde Lokalmatador Max Hüpeden mit 247 Wurf.
Favorit bei den Grandmasters war nach drei Major Tour Siegen natürlich Wolfang Kraus, der jedoch nach der zweiten Runde fünf Wurf hinter George Braun lag, welcher sich im Training an einer defekten Holzleiter verletzte. Vor dem Finale trennten die beiden Titelaspiranten nur noch zwei Würfe voneinander. Kraus konnte seine Aufholjagd nicht erfolgreich beenden und lag nach dem Finale mit 240 Wurf deutlich hinter dem souveränen Sieger George Braun (229 Wurf). Den dritten Platz sicherte sich Jürgen Hengstler (258 Wurf) erst im Finale gegen Stephan Conrad (260).

finale_dasselBei den Open lag, wie eingangs erwähnt, nach der ersten Runde Torsten Baus (53) vor Marian Ludwig (56) und Christian Plaue (58) in Führung, wobei direkt dahinter jeweils drei Spieler mit 59er und 60er Runden lauerten. Durch die zweite 56er Runde am Samstag hintereinander konnte sich Ludwig leicht absetzen, da Baus seine starke erste Runde mit einer 62 nicht bestätigen konnte. Es sollte sich abzeichnen, dass bei der vorliegenden Dichte an Topspielern kein Fehler ohne Konsequenzen bleiben sollte. Daher belegen die beiden Spieler ohne Rundenergebnis über 60 beziehungsweise 30 im Finale zu Recht die ersten beiden Plätze: der starke Marian Ludwig mit insgesamt 201 Würfen ungefährdet vor Jerome Braun mit 207; gefolgt wurden sie von den wurfgleichen Christian Plaue und Torsten Baus (209), denen beiden die dritte Runde am Sonntagmorgen zum Verhängnis wurde. Auf dem fünften Platz folgt nach bester Runde am Sonntagvormittag, aber leider mäßigem Finale, Elias Güldenhaupt mit 211 Wurf.