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Stampfer und Fohlert: das (fast) perfekte Double

17.10.2012 | Ewald Tkocz. Es war wie aus einer Episode der Serie: „Kleiner Mann ganz groß“. Der Größenunterschied zwischen Dominik Stampfer und Martin Fohlert bei der Siegerehrung des Weißwurst-Doubles mutete geradezu clownesk an: „One and a half man“ hatten die beiden denn ihr Team auch selbstironisch genannt. Doch der baumlange Heidenheimer ließ bei der Siegesansprache keinen Zweifel daran, dass er an diesem Tag in Söhnstetten einen Partner an seiner Seite hatte, der buchstäblich über sich hinaus wuchs. „Ihr denkt wohl alle“, sagte der 19-jährige, „ich hätte die ganze Arbeit gemacht. Aber das stimmt nicht.“

Der „kleine Martin“ hatte riesig gespielt und wesentlichen Anteil an den 32 Birdies auf 45 Bahnen, mit der das neu formierte Gespann die Bestmarke von Dominik Stampfer und Marc Mäding aus dem Vorjahr nur um einen Wurf verfehlte. In der ersten Runde nach dem Modus „best shot“ spielten die beiden mit 13 unter Par auf 15 Bahnen nahe an der perfekten Runde. „Ich habe das Turnier meines Lebens gespielt“, sagte der Koch aus Ulm mit einem Augenzwinkern und freute sich, „dass ich gegen Ende der Saison noch einmal richtig in Fahrt gekommen bin.“ Bereits vor einer Woche hatte er die Masters-Division beim B-Turnier in Heuweiler im Stechen gegen Michael Lüders gewonnen.

Zwei Titel an einem Tag für Dominik Stampfer

Dominik Stampfer wiederum hatte gleich doppelt Grund zu feiern. Da Titelverteidiger Christian Plaue wegen einer Erkältung seinen Start beim GermanTour-Turnier in Hannover hatte absagen müssen, stand der Heidenheimer seit Sonntag als Sieger der GT-Gesamtwertung fest. Zwei Titel an einem Tag. What a day!

Außerdem sorgte „Domi“ im Duell mit Michael Stelzer, der vor einer Woche in Heuweiler gewonnen hatte, für den 1:1-Ausgleich. Ob es am 28. Oktober beim Putt & Approach-Turnier des WSCA in Söhnstetten ein Entscheidungsmatch zwischen den beiden gibt, wer denn nun „WSCA-Platzhirsch“ im Monat Oktober wird, ist noch offen.

Erstes Turnier-Ass für Christian Schülling

Geschenkt bekamen Stampfer/Fohlert den Sieg jedenfalls nicht. Michael Stelzer und Christian Schülling lauerten auf Ausrutscher des Spitzen-Doubles. Doch die gaben sich keine Blöße. „Wir haben nur ein Bogey an Bahn elf gespielt“, resümierte Martin Fohlert. Da nützte auch das erste Turnier-Ass von Christian Schülling an Bahn neun nichts mehr. 29 unter Par hätten Stelzer/Schülling in vielen Jahren zum Titel gereicht. Doch nicht 2012. Platz drei holten sich die bayerischen Schwaben Markus Plattek/Peter Gaßner (- 15).

Dritter WWD-Erfolg für Lehmann/Lehmann

In der Kombination Open/Junior feierten Ralph und Jonas Lehmann, der wie schon in Heuweiler überragend spielte, mit 16 unter Par ihren dritten Erfolg beim Weißwurst-Doubles nach 2009 und 2011. Wie im Vorjahr belegten Ewald und Maximilian Tkocz (- 11) den zweiten Platz. Beide Doubles kamen jedoch nicht annähernd an ihre scores aus dem Vorjahr heran. Dritte wurden Dirk Elze/Tom Häberle (- 6).

Im fünften Anlauf der erste Sieg für Ted Winkelbeiner

In der Kombination Open/Dame feierte Ted Winkelbeiner beim fünften Anlauf seinen ersten Sieg beim Weißwurst-Doubles. Mit der kongenialen Natalie Moßig steigerte sich das Duo aus Reutlingen auf sagenhafte 20 unter Par: das drittbeste Ergebnis an diesem Tag. Wie im Vorjahr belegten Dennis Stampfer und Britta Uibel mit sechs unter Par Platz zwei vor Carola Rösch und Florian Fiedler (+ 4).

Schönes Wetter, Weißwürste, Schnitzel und fünf neue Mitglieder

In vielerlei Hinsicht war dieser Sonntag ein erfreulicher Tag. Nicht nur, weil – entgegen der Wettervorhersagen – überwiegend die Sonne schien und sich blauer Himmel über dem Mauertal wölbte. 58 Teilnehmer machten das Weißwurst-Doubles zu einem der bestbesuchten Turniere in dieser Saison im Südwesten.

Und da an diesem Tag auch fünf Spieler ihre Unterschrift unter einen Mitgliedsantrag setzten, hatte auch der Verein einen Festtag. Unter ihnen der aus San Diego stammende Doug Lally und sein neunjähriger Sohn Dylan sowie die Brüder Emanuel und Christoph Kroll aus Oberjoch. Riesengelächter unter den Teilnehmern löste der Zuruf eines Spielers aus, der fragte, ob für die beiden Allgäuer eine Ablösesumme gezahlt worden sei. Abteilungsleiter Dennis Stampfer versicherte glaubhaft, dass die „Krollis“ freiwillig dem WSCA beigetreten seien.

Die exzellente Küchencrew sorgte mit Weißwürsten, Kaffee und Kuchen sowie Schnitzel mit Kartoffelsalat dafür, dass sich das „traditionsreichste und beliebteste Doubles-Turnier Deutschlands“ (Dennis Stampfer) auch kulinarisch auf Top-Niveau bewegte.