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Herr Schmidt und Frau Meyer gewinnen in Bremerhaven


26.11.2012 | Julian Brinkmann. Dichte Nebelschwaden zogen durch den Park. Von den BĂ€umen fielen schwere Wassertropfen auf die kleine unerschrockene Vierergruppe hinab. „Zisssccchhh …“ Da war es wieder, dieses GerĂ€usch. Ein dumpfes „Clonk“. „Neeeiiiiiiin“ schallt es durch die Luft. Nicht weit davon entfernt ertönt ein „Ching“. Jubelschreie. „Yes he did it, nice shot!“

„Was ist passiert? Hat sich jemand verletzt? Oder war es gar ein Verbrechen?“ mag sich am Samstag manch ein SpaziergĂ€nger im Bremerhavener BĂŒrgerpark gedacht haben. Konnte man doch kaum sehen, was sich wirklich im Park abspielte. Doch kaum hatte ein SpaziergĂ€nger eine Teilnehmergruppe der 1. fishtown classics entdeckt, blieb er kurz stehen und schaute den Discgolfern begeistert zu.

Ja, TD Julian Brinkmann hat den 35 Teilnehmern und Teilnehmerinnen der 1. fishtown classics nicht zu viel versprochen. Es war kalt. Es war nass. Es war fischig. Bremerhaven im November wurde seinem Ruf gerecht! Der neue anspruchsvolle Parcours im BĂŒrgerpark wĂ€re die ideale Filmkulisse fĂŒr einen spannenden Krimi gewesen. Spannend vom Anfang bis zum Ende war auch das Turnier. Die Teilnehmer hatten nicht nur mit dem Nebel, der auf der einen oder anderen Bahn die Sicht vom Tee auf den Korb versperrte, sondern auch mit vielen BĂ€umen und noch mehr Laub zu kĂ€mpfen.

So war neben tollen WĂŒrfen auch ein guter SpĂŒrsinn gefordert. Nach der ersten Runde waren die besten 8 Spieler lediglich 4 WĂŒrfe auseinander. Auch im hinteren Bereich ging es eng zu, so hatten gleich 6 Werfer 70 WĂŒrfe fĂŒr die ersten 18 Bahnen gebraucht. Jan LĂŒckemeyer und Markus Nowc setzten sich auf dem Par-57-Kurs mit jeweils 54 WĂŒrfen an die Spitze. Nach einer Runde „Chilli con carne“ und dem wohl besten vegetarischen Essen der Tour (so wurde Koch Ulli geadelt) im FTG-Vereinsheim ging es gestĂ€rkt in die zweite Runde.

Hier scheiterte Lokalmatador Heiko Weber-von Scheidt nur knapp an einem Ass. Auf Bahn 10, einer kurzen von BÀumen und Holzkunstwerken geprÀgten Bahn, spielte seine Scheibe zwischen Korb, Nummernkranz und Ketten Flipper ehe sie doch noch heraus fiel. Spannend wurde es auch im Siegerflight. Auf Bahn 14 verfehlte Markus Nowc nur knapp einen Eagle und bestÀtigte sein Ergebnis aus der ersten Runde.

Besser war nur noch Sebastian Schmidt. Er spielte in Runde zwei mit 52 WĂŒrfen einen neuen Parcoursrekord und schaffte es so noch in das Stechen mit Markus Nowc. Starke zweite Runden spielten auch Dennis Marschall, Karol Chmielewski (mit jeweils einer Verbesserung um 6 WĂŒrfe) und Salmela Veltteri. Der Special Guest aus Finnland, der gerade eine Discgolf-Europa-Tour macht und einen Tag vorher in Bremen zufĂ€llig von dem Turnier gehört hat, spielte sich nach 61 WĂŒrfen in Durchgang 1 in der zweiten Runde mit einer starken 56 noch in die Top 10.

Bevor es um den Gesamtturniersieg ging, durften auch die drei MĂ€dels noch einmal ran. Sie schafften es nach zwei Runden alle genau auf 141 WĂŒrfe. So musste auch hier ein Stechen her. Im CTP setzte sich Sandra Meyer knapp gegen Karena Witt und Anne-Katrin Voß durch. Unter dem Druck der „zuguckenden“ Fußballern der FTG setzte sich im folgenden Stechen der MĂ€nner Sebastian Schmidt gegen Markus Nowc durch und sicherte sich damit den Titel „Fischkopf des Jahres 2012“ und eine Kiste RĂ€ucherfisch von Franke. Bei der Siegerehrung dankte er dem TD fĂŒr ein schönes Turnier mit einem anspruchsvollen Parcours, der ihm viel besser als vor zwei Jahren gefallen hat, und freute sich vor allem darĂŒber, dass Herr Schmidt und Frau Meyer gewonnen haben.