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Die Winterspiele von Beckum

3.11.2012 | Guido Reinhart. An einem kalten Oktoberwochenende stellte sich für alle Teilnehmer die gleiche Frage: „Wieviele Kleidungsschichten sind nötig, um das letzte GT-B-Turnier der Saison 2012 zu spielen?“ Der Turnierdirektor Werner Szybalski hatte seine Zelte in Beckum aufgeschlagen. Der Phoenix Aktivpark wurde mit 21 anspruchsvollen Bahnen präpariert.

Trotz vorhergesagten arg kühlen Temperaturen waren die meisten Spieler/innen bereits am Freitag vor Ort. Was sich hier schon ankündigte: Drei Kleidungsschichten sind definitiv zu wenig.

Wer Doubles spielte, konnte dabei die Halbfinal-Bahnen testen, bei denen einige Bahnen verlängert gespielt wurden.

Bei den Mixed-Doubles gewann das Team „Peace“ (Simon und Jason), bei den Open-Doubles konnten Jan & Jan siegen. Bei den Mixed-Doubles M/W waren „no disc, no fun“ (Sonja und Holger) erfolgreich und bei den Damen-Doubles das Team „Lakers Lünen“ (Christine und Jutta).

Am Samstagmorgen ging es bei -2 Grad in die erste Runde. Bis zu sieben Kleidungsschichten und eine bunte Mischung an Kopfbedeckungen waren zu sehen. Die 64 Teilnehmer/innen mussten sich mit fünf Waldbahnen und einer Insel messen. Hier machte man sich schnell einen guten Score zunichte. Wer hier clever spielte und auch noch das Quäntchen Glück hatte, freute sich auf die Bahnen 13 bis 16, um da möglichst viele „Pflichtbirdies“ mitzunehmen. Für die restlichen Bahnen waren Weite und genaues Werfen gefragt, um das Par zu ermöglichen.

Nach der ersten Runde war es Simon Lizotte, der mit 10 unter Par die beste Runde gespielt hatte. Bei den Junioren setzte sich erwartungsgemäß Kevin Konsorr mit 7 unter Par an die Spitze seiner Division. Christine Hellstern zeigte ihr starkes spielerisches Können. Mit 6 über Par setzte sich die Teilnehmerin der diesjährigen Discgolf-Weltmeisterschaften schon fast uneinholbar an die Topposition bei den Damen.

Nach der Mittagspause wurde von sieben auf fünf Kleidungsschichten reduziert. Immer noch arg kalt, dafür strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Was jetzt noch fehlte war ein Ass und das gab es dann auch. Sven Rippel durfte sich an Bahn 13 freuen und eine 1 in seiner Scorecard vermerken. Mit einer guten zweiten Runde spielte sich Sven knapp vor Ralf Hüpper aus Köln an Platz 2 der Open, hinter Simon Lizotte, der mit 9 unter Par seine Führung noch ausbauen konnte.

Am Sonntagmorgen wurden die Spieler/innen von glitzernd gefrorenen Wiesen und Nebel empfangen. Dieser verschwand jedoch innerhalb einer Stunde und machte Platz für einen wunderbar sonnigen Tag.
Bei Bahn 14, einer superschönen 55 Meter-Bahn mit erhöhtem Abwurf über einen See, war es Mark Dreihahn, der sich die Zeit zum Kneippen nahm. Barfuss, mit einem Stock bewaffnet, kämpfte er sich durch die zugefrorene Eisdecke, um eine in Seemitte gelandete Scheibe zu bergen.

Nach dem Mittagessen wurden die Finals der Divisionen und das Halbfinale der Open gespielt.

Bei den Grandmastern blieb es wie schon in allen Runden zuvor. Manfred Becker siegte vor Gerhard Dorsch. Auf Platz 3 landete Robert Amme vor Michael Hartmann.

Mit der besten vierten Runde (27) gewann Kevin Konsorr seinen letzten Titel als Junior bei einem GT-Turnier. Marvin Hartmann und Torben Casser gingen wurfgleich ins Juniorenfinale. Marvin spielte eine starke 29 und sicherte sich damit den zweiten Platz. Torben Casser wurde Dritter vor Carl Rose.

Bei den Masters gewann Klaus Kattwinkel sein drittes B-Turnier in dieser Saison. Sein Toursieg bei den Masters stand schon vor diesem Turnier fest. Auf Platz 2 spielte sich Hartmut „Hartl“ Wahrmann. Auf Bahn 10 zeigte Dave Lizotte sein Können. Vom „Berg“ im Phoenix Aktivpark hinunter auf einen über 130 Meter entfernten Korb, der von OB-Linien umsäumt ist, legte Dave mit einem mächtigen Drive die Scheibe an den Korb. Er behauptete damit den dritten Platz und wehrte den Angriff von Oliver Schacht ab, der knapp dahinter auf dem vierten Rang landete.

Bei den Damen gewann mit klarem Abstand Christine Hellstern das Turnier und damit den Titel als GT-Siegerin. Jutta Wenner wurde Zweite. Platz 3 ging an Jessica Oberholthaus vor Dana Jung, die auf Platz 4 landete.

Für das Open-Finale musste ein Stechen zwischen Michael Rollnick und dem Kanadier Danny Stephens den vierten Teilnehmer entscheiden. Michael traf die Insel an Bahn 1 nicht mit dem ersten Wurf , Danny spielte das Birdie und setzte sich durch.

Simon Lizotte spielte ein starkes Finale (17) und gewann die 2. Münsterland Open. Den zweiten Platz sicherte sich Sven Rippel vor Ralf Hüpper. Danny Stephens belegte den vierten Platz.

Christine Hellstern hatte bei der Siegerehrung noch eine Überraschung parat. Die Siegerin der German Tour 2012 spendete ihre Tourgewinn-Prämie an den Gewinner der Junioren-Division, damit dieser Erfahrung bei einem europäischen Topturnier machen kann.