News

DFV stellt Geschäftsführer ein

Discgolf-Vereine sind nur noch im Landesverband Mitglied

Darmstadt. Auf der Delegiertenversammlung des Deutschen Frisbeesport-Verbandes (DFV) am Wochenende in Darmstadt wurden die Frisbeesport-Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz / Saarland als Untergliederung des DFV einstimmig anerkannt. Die weiteren gegründeten Landesverbände werden gemäß Beschluss der Versammlung anerkannt, wenn sie ihre Unterlagen (Eintragung, Gemeinnützigkeit) beim DFV-Vorstand eingereicht haben und die Anerkennung beantragen.

Zunächst in diesen beiden Bundesländern und später auch in Bayern, Berlin und Niedersachsen gehören die Discgolfer nicht mehr der DGA (und natürlich dem DFV) direkt an. Die Spieler werden – wie bisher – durch ihre Vereine vertreten. Die wiederum sind Mitglied in ihrem zuständigen Landesverband, was die Wege vom Spieler zum Verband erheblich verkürzt.

Jörg Benner (DJK Wiking Köln) ist hauptamtlicher Geschäftsführer des Frisbeesport-Verbandes.
Jörg Benner (DJK Wiking Köln) ist hauptamtlicher Geschäftsführer des Frisbeesport-Verbandes.

Zudem wurde in Darmstadt die Hauptamtlichkeit im DFV eingeführt. Ab 1. April wird Jörg Benner mit einer 30-Stunden-Stelle die Geschäfte des Frisbeesportverbandes führen. Volker Schlechter (Stuttgart) wurde im Amt des Verbandspräsidenten bestätigt. Anstelle des ehemaligen DGA-Chefs Jens Schrader (DG Baden-Baden) wurde der Abteilungsleiter Ultimate, Bernhard Otto, zum Vizepräsidenten gewählt. Jens Spiegelberg aus Greifswald wurde im Amt des Vizepräsidenten Finanzen bestätigt. Aus dem erweiterten Vorstand rückte DG-Abteilungsleiter Werner Szybalski in den BGB-Vorstand auf und ist nun gleichfalls Vizepräsident des DFV.

Neu im Vorstand des Deutschen Frisbeesport-Verbandes ist Matthias Dorsch (Eintracht Frankfurt), der in der Nachfolge von Szybalski zum Discgolf-Vorstand des DFV gewählt wurde. Dorsch, der in der GermanTour für die Scheibensucher Rüsselsheim antritt, wechselte in den vergangenen Jahren vom Ultimate zum Discgolf.

Der Vorstand wird komplettiert durch den Freestyle-Abteilungsleiter Florian Hess aus Karlsruhe, den DFV-Jugendchef Martin Reckmann (GW Marathon Münster) und den für die Ausbildung zuständigen Ralf Simon (Darmstadt). Der DFV gab am Rande der Sitzung bekannt, dass die TU Darmstadt, Arbeitgeber von Ralf Simon, ab sofort Sitz des offizielles Bundesleistungszentrum des DFV ist. Die DFV-Kassenprüfer Thomas Boensch (ASV Köln) und Folko Drewes (TV Frisch-Auf Altenbochum) wurden wiedergewählt.

DG-Abteilungsleiter Werner Szybalski legte in Darmstadt folgenden Jahresbericht vor:

Discgolf weiterhin im Aufwind

Anfang März 2014 endete eine rund fünfmonatige Interimszeit mit einer kommissarischen Discgolf-Abteilungsleitung (Andreas „Dremu“ Runte, Frank Hellstern, Guido Klein, Franz Schröer, Jörg Eberts). Die Delegiertenversammlung wählte in Eisenberg eine neue Abteilungsleitung, die sich wie folgt zusammensetzte: Abteilungsleiter Werner Szybalski (GW Marathon Münster), Stellvertretender Abteilungsleiter (n.n.), Sportdirektor Wolfgang Kraus (Rüsselsheim / Trebur), Geschäftsführer Andreas „Dremu“ Runte (DG Hamburg), Finanzverantwortlicher Guido Klein (Scheibensucher Rüsselsheim), Jugendwart Franz Schröer (GW Marathon Münster), Internationaler Koordinator Jörg Eberts (Schwebedeckelkombinat Greifswald) [ab August 2014 Frank Hellstern (DG Baden-Baden / Oberkirch)] und Öffentlichkeitsarbeit Christine Schnettler (DG Lünen Lakers / Schwerte).

Bis zur Delegiertenversammlung am 7. März 2015 in Wolfenbüttel tagte die Abteilungsleitung zehn Mal. Neben Telefonkonferenzen trafen die Vorständler in Rüsselsheim (drei Mal), in Olsberg-Bruchhausen, Dassel, Münster und Wolfenbüttel, teilweise vergrößert, allerdings manchmal auch in nur kleiner Besetzung, zusammen. Da von den Vorvorgängern nur wenige Dokumente übergeben worden waren, war die Arbeit der Abteilungsleitung von Grundsätzlichem und Aufarbeiten geprägt. Durch unzählige Gespräche – auch mit Discgolfern außerhalb der Abteilungsleitung und insbesondere aus den Gremien GermanTour und Ausbildung – wurde der heutige Zustand der Abteilung erreicht. Zusammenfassend stellte der Abteilungsleiter Werner Szybalski fest: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Die Major-Tour ist erfolgreich auf den Weg gebracht, die Sponsorenverträge wurden schriftlich gefasst und die Aktenlage nimmt so langsam die Formen an, wie es in einer Sportabteilung mit dieser Geschichte sein sollte.“

Der in Abwesenheit wiedergewählte Internationale Koordinator Jörg Eberts, der an keiner Sitzung teilgenommen hatte, trat im Mai vergangenen Jahres aus persönlichen Gründen von seiner Aufgabe zurück. Im Sommer konnte Sportdirektor Wolfgang Kraus das Mitglied der kommissarischen Abteilungsleitung zwischen den Eisenberger Versammlungen, Frank Hellstern, zur Übernahme dieses Amtes bewegen. Seine Arbeit nahm er im August auf und wurde einen Monat später bei der Sitzung in Bruchhausen offziell vom Vorstand berufen.
Die personelle Zusammensetzung der Abteilungsleitung wurde in Wolfenbüttel ergänzt und erweitert. Derzeit gehören ihr an:

geschäftsführende Abteilungsleitung
Abteilungsleiter Werner Szybalski (Münster)
Stellvertretender Abteilungsleiter Stephan Mesel (Helmstedt)
Sportdirektor Wolfgang Kraus (Trebur)
Geschäftsführer Stefan Horstmann (Wolfenbüttel)
Finanzverantwortlicher Guido Klein (Rüsselsheim)
erweiterte Abteilungsleitung
Jugendwart Franz Schröer (Münster)
Internationaler Koordinator Frank Hellstern (Oberkirch)
Öffentlichkeitsarbeit Christine Schnettler (Schwerte)
Mädchen- und Frauen Wiebke Becker (Hannover)
Regelwerk Frank Neitzel (Berlin)

Offen sind die Positionen Fort- und Ausbildung, Ausbildung der Turnierdirektoren, Breitensport und Discgolf-Parcours. Es gibt teilweise Kandidatinnen und Kandidaten, die hoffentlich in den nächsten Wochen vom Vorstand ins Amt gerufen werden können.
Mit der in Wolfenbüttel verabschiedeten Abteilungsordnung hat sich die Discgolf-Abteilung neu aufgestellt. Neben der Einführung der geschäftsführenden Abteilungsleitung ist die Schaffung des Pflichtausschusses Sport, in den jeder Landesverband ein Mitglied entsenden kann und der mehrere Untergremien besitzt, das wesentliche Merkmal der Neustrukturierung. Zudem wird es in allen o.g. Bereichen Arbeitskreise geben, in die die Frisbeesport-Landesverbände gleichfalls eingebunden werden sollen.
Organisatorisch und personell ist die Abteilung sehr gut aufgestellt, da durch die Gremien zahlreiche Discgolfer in die Meinungsfindung innerhalb der Abteilung eingebunden sind.
Zudem ermöglicht die neue Abteilungsordnung jedem Verbandsangehörigen Anträge – bis hin zur Delegiertenversammlung, die sich aus Vertretern der Landesverbände und von durch die Abteilung einzusetzende Regionalkonferenzen in den Bereichen ohne Landesverbände zusammensetzt – zu stellen. Alle Organe sind zudem verpflichtet, Anfragen von Mitgliedern oder Verbandsangehörigen in einer angemessenen Zeit schriftlich zu beantworten.

Discgolf – Motor der Verbandsentwicklung?

Nicht nur in organisatorischer Hinsicht sondern auch bei den Mitgliederzuwächsen scheint die Discgolf-Abteilung der Motor des DFV zu sein. In der Zeit zwischen November 2013 und Anfang März 2015 wuchs die Abteilung gewaltig. Derzeit gehören der Discgolf-Abteilung 977 Verbandsangehörige und 48 Mitglieder an. Dies ist eine Steigerung der Anzahl der Verbandsangehörigen von knapp 37 Prozent (von 715 auf 977) im genannten Zeitraum. Auch innerhalb des DFV wuchs damit die Discgolfabteilung überproportional. Der Zuwachs von 10,01 Prozent (von 3967 auf 4364 Verbandsangehörigen) beruht wesentlich auf der Zunahme der Discgolfer um 36,64 Prozent. Der Rest des Verbandes wuchs im gleichen Zeitraum lediglich um 4,15 Prozent.
Festmachen lässt sich der Zuwachs an der Infrastruktur (feste Parcours) und regem Turnierangebot. So wuchsen die Discgolfer in den heutigen Landesverbänden insbesondere dort, wo einer der genannten Faktoren (oder auch beide) wirkte. Die Verteilung der Discgolfer in den Bundesländern:

DFV-Verbandsangehörige Ende 2013 Anfang 2015 + / – Prozent
Baden-Württemberg 99 129 30 30,30%
Bayern 33 73 40 121,21%
Berlin 10 7 -3 -30,00%
Brandenburg 56 66 10 17,86%
Bremen 36 56 20 55,56%
Hamburg 28 40 12 42,86%
Hessen 92 105 13 14,13%
Mecklenburg-Vorpommern 15 17 2 13,33%
Niedersachsen 158 218 60 37,97%
Nordrhein-Westfalen 99 166 67 67,68%
Rheinland-Pfalz 0 16 16
Saarland 0 0 0
Sachsen 0 0 0
Sachsen-Anhalt 0 0 0
Schleswig-Holstein 42 34 -8 -19,05%
Thüringen 0 0 0
Deutschland 47 50 3 6,38%
Gesamt 715 977 262 36,64%

Fast überall nimmt auch die Zahle der Vereine zu:

DFV-Vereine 2013 2015 + / – Prozent
Baden-Württemberg 7 9 2 28,57%
Bayern 3 5 2 66,67%
Berlin 3 3 0
Brandenburg 1 1 0
Bremen 2 2 0
Hamburg 1 1 0
Hessen 3 3 0
Mecklenburg-Vorpommern 2 2 0
Niedersachsen 9 9 0
Nordrhein-Westfalen 7 10 3 42,86%
Rheinland-Pfalz 0 1 1
Saarland 0 0 0
Sachsen 0 0 0
Sachsen-Anhalt 0 0 0
Schleswig-Holstein 2 1 -1 -50,00%
Thüringen 0 0 0
DG Deutschland 1 2 1 100,00%
Gesamt 41 49 8 19,51%

Sportliche Erfolge auch international

Auch sportlich kann sich die Abteilung sehen lassen. Dies insbesondee wegen unseres Ausnahmesportlers Simon Lizotte (GW Marathon Münster), aber nicht nur. Bei der Discgolf-Europameisterschaft im August 2014 verpasste Lizotte die Titelverteidigung nur um einen Wurf. Dies war verständlich, da er bis zum Wochenende zuvor an der amerikanischen Westküste die PDGA-Weltmeisterschaft gespielt hatte, wo er Platz 13 erreicht hatte. Bei den Junioren gelang dem DFV die Titelverteidigung. Nachfolger von Sven Rippel (GW Marathon Münster) wurde Marvin Tetzel (Tee-Timers Wolfenbüttel). Auch mit dem Abschneiden der anderen Deutschen war die Abteilunsgleitung Discgolf zufrieden, obwohl durchaus noch Luft nach oben sei.
„Vom 3. bis 5. Oktober 2014 trafen sich die Discgolfer in Rüsselsheim, um die deutschen Meister zu ermitteln. Die Scheibensucher präsentierten ein perfekt organisiertes Turnier, das in jeder Hinsicht überzeugte. 129 Spieler und Spielerinnen machten sich auf, die anspruchsvollen Parcours in Ostpark und Waldschwimmbad zu meistern. Bei bestem Wetter waren spannende Wettkämpfe von hoher sportlicher Qualität zu sehen. Am Finaltag fanden sich rund 250 Besucher ein um das Finale der Open zu verfolgen. Dieses öffentliche Interesse kann sicherlich als Erfolg für unseren Sport gelten“, berichtete Sportdirektor Wolfgang Kraus.
Die aktuellen Deutschen Discgolfmeister:

Open Dominik Stampfer (WSCA / Heidenheim)
Damen Christine Hellstern (DG Baden-Baden / Hesselbach)
Junioren Marvin Hartmann (GW Marathon Münster)
Masters Jan Bäss ( Freestyle Deutschland / Bremen)
Grandmaster Wolfgang Kraus (Scheibensucher Rüsselsheim / Trebur)
Senior GM Anton Abrell (SC Gunzesried)
Legend Willy Leifermann (Ostsee Discgolf Kellenhusen)

Heute morgen startete die Discgolf-Abteilung in Hesselbach (Oberkirch in Baden-Württemberg) die Prodigy-GermanTour-Major, das neue Aushängeschild neben der Deutschen Meisterschaft, die in diesem Jahr Ende Juni zum zweiten Mal nach 2011 in Kellenhusen an der Ostsee ausgetragen wird. Fünf Turniere, über ganz Deutschland verteilt und zwischen März und Oktober ausgetragen, sollen die deutschen Spitzenspieler zusammenführen. Zugleich ist die Major-Tour eine wesentliche Grundlage für die Qualifikation zur Europmeisterschaft 2016 in Finnland.
Im Laufe des Jahres 2014 wurde speziell die Jugend- und Damenförderung angestoßen. Zwei neue Bereiche, die aber für die weitere Entwicklung unseres Sports sehr wichtig sind. In diesen beiden Personengruppen sollen zur weiteren Stärkung mehr Anfänger für den Turnierbetrieb gewonnen werden. Unter der Leitung von Franz Schröer (DGA-Jugendwart) wird für Ostern 2015 ein Jugend- und Damencamp (Leitung Dirk Haase, Koordinator Damen) in Eisenberg angeboten. Als Referenten konnten einige der deutschen Spitzenspieler gewonnen werden. Ein Erfolg, der in die richtige Richtung zeigt. Desweiteren wird der deutsche Junioren-A-Kader (Marvin Tetzel, Torben Casser, Marvin Hartmann, Maren Moßig [alle U 19], Henrik Streit und Maik Hartmann [beide U 17]) im Juli gemeinsam zur Jugend- und Amateurweltmeisterschaft in die USA reisen. Begleitet werden sie von Werner Szybalski.