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33. Deutsche Disc Golf Meisterschaft

von Susan Fischer

Wie? Schon vorbei? Ein Nachbericht zur 33. Deutschen Disc Golf -Meisterschaft! Mannomann, wie die Zeit verrennt! Jetzt liegt die Meister-schaft schon fast drei Wochen in der Vergangenheit. Haben wir nicht eben noch gerackert und geackert, um dieses Event möglichst zu einem unvergesslichen Ereignis für alle Teilnehmer zu machen? Es war eine Meisterschaft, die fünf neue Titelträger hervorgebracht hat. Das heißt, nur in einer von sechs Divisionen ist eine Titelverteidigung gelungen. Herzlichen Glückwunsch an Antonia Faber, die zum zweiten Mal in Folge Meisterin der Damen wurde.

Antonia Faber

Anders als im Vorjahr in Eningen, musste Antonia dieses Jahr aber bis weit in die Schlussrunde hinein um den Titel kämpfen. Vor dem Finale am Sonntag im Volkspark Potsdam lag sie nur einen Wurf besser als Wiebke Jahn, die nach ihrer Babypause ein starkes Comeback hinlegte. Lediglich im Finale erreichte Wiebke nicht mehr die magische 900 im PDGA-­Rating. Vorentscheidend im Kampf um den Titel war sicher die Triple­Mando­Bahn mit der Nummer 11, auf der sie bei starkem Wind einen Double­Bogey spielte. Es folgten dann noch ein Double-­ sowie ein Triple­Bogey auf den Bahnen 13 und 16.

Antonia hingegen zog ihr Spiel durch, leistete sich auf den letzten Bahnen nur zwei Strafwürfe und erreichte wie schon in allen Vorrunden wieder ein PDGA-­Rating deutlich über der 900. Am Ende siegte sie verdient mit 260 Würfen vor Wiebke mit 264 Würfen und Maike Janiesch mit 276 Würfen. Beachtenswert ist, dass Maike zum dritten Mal in Folge bei ei-ner Meisterschaft auf dem Treppchen stand. Dieses Mal zeigte sie vor allem auf dem Parcours am Schloss Marquardt mit zweiRunden deutlich über dem 900er Rating, was für eine gute Discgolferin sie ist.

Maike Janiesch
Wiebke Jahn

 

 

 

 

 

 

Bei den Herren der Open­Klasse siegte mit Kevin Konsorr in diesem Jahr der Spieler, der die konstanteste Leistung abrief. Als einziger schaffte er in allen fünf Meisterschaftsrunden ein PDGA­Rating von mehr als 1000. Seine Rundenergebnisse von 44, 45, 44, 43, 45 brachten den absolut verdienten Erfolg. Vor allem in der Finalrunde zeigte Kevin beeindruckendes Discgolf.

Kevin Konsorr

Von Beginn an setzte er seine Mitspieler unter Druck, spielte auf den ersten acht Bahnen starke fünf unter Par. Zwar folgten im zweiten Ab-schnitt zwei Bogeys und nur noch zwei Birdies. Angesichts der Witterungsverhältnisse mit starkem Wind war jedoch auch das eine gute Leistung. Kevin konnte damit zum zweiten Mal nach 2016 die Open­-Klasse gewinnen. Mit den Endstand von 221 Würfen setzte er sich gegen Vorjahressieger Jerome Braun mit 224 Würfen und Nikolai Tsouloukidse mit 227 Würfen durch.

Jerome Braun
Nikolai Tsouloukidse

 

 

 

 

 

 

Auch Jerome und Niko riefen im Finale noch einmal ihr volles Leistungsvermögen ab und knackten das 1000er Rating. Ein Wermutstropfen fiel in die Schlussphase des Finales der Open. Für den eigentlich auf Rang drei liegen-den Dominik Stampfer war an einer Bahn ein falscher Score aufgeschrieben worden. Dominik erwies sich als ganzer Sportsmann und zeigt dies gegenüber seinen Mitspielern an. Er bekam damit nicht nur den einen Wurf mehr aufgeschrieben, der zuvor fehlte, sondern auch zwei Strafwürfe. So blieb ihm in der Endabrechnung mit 228 Würfen gemeinsam mit Michael Stelzer Rang vier. Hut ab für dieses faire und ehrliche Verhalten!

Dominik Stampfer

Bei den Junioren feierte David Strott einen am Ende recht deutlichen Sieg. Mit einem Score von 249 setzte er sich gegen Justus Friedrich mit 260 Würfen und Yannik Bohnsteen mit 273 Würfen durch. In Abwesenheit des letztjährigen Meisters Timo Hartmann sowie auch weiterer starker Junioren hatte David leider recht wenig Konkurrenz.

David Strott

Dass insgesamt nur fünf Nachwuchsspieler an den Start gingen, war wirklich schade, schmälert aber nicht die Leistung der angetretenen Junioren. David zeigte vor allem im Finale, dass mit ihm auch in der Open-­Klasse zu rechnen ist. Die 46 brachte ein sehr starkes Rating von 1011. Auch in zwei Vorrunden hatte er schon an der 1000er Marke gekratzt. Sehr gut war auch das Auftreten von Justus Friedrich, der als Neuling bei einer Meisterschaft alle Runden deutlich über seinem Durchschnittsrating von rund 900 spielte.

Justus Friedrich

Zu würdigen ist auch die Leistung von Yannik, denn der Youngster kommt aus Sachsen­-Anhalt, wo er keinen Parcours zum trainieren hat. So richtig auf Körbe spielt er quasi nur auf Turnieren.

Yannik Bohnsteen

Eine sehr knappe Entscheidung gab es in diesem Jahr bei den Masters: Jörg Eberts gewann mit nur einem Wurf Vorsprung vor Lucca Seipenbusch.

Jörg Eberts

Obwohl Jörg mit einem kleinen Polster von vier Würfen ins Finale ging und dort auf den ersten acht Bahnen mit vier Birdies noch einmal drei Würfe gegenüber Lucca herausholen konnte, wurde es zum Ende hin trotzdem noch mal richtig eng.Und das lag an der starken Back-­8 von Lucca, der seine Runde mit fünf Birdies in Folge noch auf ein Rating von mehr als 1000 schraubte.

Lucca Seipenbusch

Auf Rang drei der Masters landete Vorjahressieger Martin Dörken, der nach seiner langwierigen Erkrankung im Frühjahr allerdings sehr glücklich und zufrieden war, dass er das Turnier überhaupt durchstehen und dann auch noch aufs Treppchen springen konnte.

Martin Doerken

Deutlich leichter als Jörg bei den Masters hatte es Robert Delisle bei den Grandmasters. Er kam nach konstant gutem Spiel auf 232 Würfe.

Robert Delisle

Spannend war da eher der Fight um Platz zwei: Im Finale konnte Oliver Möllemann noch an Titelverteidiger George Braun vorbeiziehen. Die starke 47 bedeutete ein 1000er Rating und brachte in der Gesamtwertung Rang zwei mit 243 Würfen.

George spielte eine 51 und kam letztlich mit 246 Würfen auf Platz drei. Eine Mega-­Leistung angesichts dessen, dass er einer der Hauptorganisatoren dieser Meisterschaft und damit vor wie während des Turniers entsprechend abgelenkt und angespannt war.

Oliver Möllemann
George Braun

 

 

 

 

 

 

Eine klare Angelegenheit war der Titelkampf bei den Senior Grandmasters: Hier dominierte Andreas Wegener, der in diesem Jahr erstmals in dieser Altersklasse antreten durfte.

Andreas Wegener

Mit 272 Würfen setzte er sich klar gegen Stephen Defty mit 287 und Ulrich Hennecke mit 291 Würfen durch.

Peter Hennecke
Steven Defty

 

 

 

 

 

 

Und wer hat noch gewonnen?
CTP am Freitag am Schloss Marquardt: Andreas Kölbl mit 0,65 Meter
CTP am Samstag am Schloss Marquardt: Matthias Lambur mit 2,73 Meter
CTP am Freitag im Volkspark Potsdam: Victor Braun mit 0,75 Meter
CTP am Samstag im Volkspark Potsdam: Andreas Langer mit 1,23 Meter
ACE: Marie Glaw am Freitag auf Bahn 7 am Schloss Marquardt
ACE: Victor Braun am Samstag auf Bahn 7 am Schloss Marquardt
(Nein, das ist kein Fehler durch Copy and Paste, sondern die Lovestory dieser Titelkämpfe! Marie und Victor spielen auf derselben Bahn jeweils ein Ass. Wie ein Märchen aus Tausendundeinernacht.)
KEIN ACE auf Bahn 14 im Volkspark Potsdam. Das heißt, der Adam von Opel aus dem Autohaus Böttche hat keinen neuen Besitzer durch ein Hole­-in­-One gefunden.
Was war noch?
• 2 Kurse
• 32 Bahnen
• 128 Spieler
• 7.500 Euro Preisgeld

• Pokale für die drei Besten jeder Division: handgefertigt von Katrin Freyberg


• Gemälde für die Meister jeder Division: gestaltet von Marcel Pösel


Wir Hyzernauts danken allen Helfern und Sponsoren, ohne die dieses Turnier nicht möglich
gewesen wäre. Es ist wirklich ein Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Als die Organisatoren der 32. Disc Golf­-Meister-schaft in Eningen uns im vergangenen Jahr quasi den Staffelstab zur Ausrichtung der 33. Auflage in Pots-dam überreichten, schien es, als hätten wir noch soooo viel Zeit. Aber dann wurden die Monate, Tage und Stunden ganz schnell immer weniger und wir mussten uns ganz schön sputen.Unser Ziel war, ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Turnier auf möglichst hohem Niveau auszurichten. Teilnehmer und Gäste sollten sich wohl fühlen bei uns Hyzernauts. Wir sind sehr froh, dass wir das offenbar gut hin bekommen haben. Das Feedback war jedenfalls fast ausschließlich positiv. Und dafür sind wir sehr dankbar. Kritikpunkte wie eine mangelnde Beschilderung des Parkplatzes in Maquardt oder die verzögerte Überweisung der Preisgelder nehmen wir gerne als Anregung zur weiteren Verbesserung unserer Turnierorganisation mit. Eine Meisterschaft zu organisieren, bedeutet auf jeden Fall einen erheblichen Mehraufwand gegenüber anderen Turnieren. Wir haben ein Jahr lang sehr intensiv gearbeitet: Ausrichtervertrag mit der Disc Golf ­Abteilung des DFV aushandeln, Schloss Marquardt anmieten, Genehmigungen einholen, Fördermittel bei der Stadt Potsdam und dem Land Brandenburg beantragen, Sponsoren werben, Spielformat überlegen, Anmeldeprozess in die Wege leiten, Logo entwickeln, Designs für Scheiben entwerfen, Preise ausdenken und gestalten. Die Liste der Aufgaben ist schon sehr lang bei so einem Event. Wir sind sehr glücklich, dass uns so viele Menschen geholfen und gefördert haben und wir hoffen, die 33. DDGM 2018 bleibt noch lange in guter Erinnerung.
HyzerHo von euren Hyzernauts