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13. Ostpark Open

von Nathali Palencia Martin    

Family-Parcours, DM-Layout, Nikolaus-Parcours, classic oder doch lieber classic long tees?

Wer als ortsunkundiger nach Rüsselsheim zum discgolfen kommt, der bekommt von den zahlreichen „Freunden des gepflegten Plastikwerfens“, die sich im Ostpark tümmeln, viele Möglichkeiten aufgezählt. Zur Qual der Wahl ist nun ein weiterer hinzugekommen, denn dieses Wochenende fand eine neue Auflage der „OPO“ statt, mit wieder modifiziertem Layout. Es war ein Turnier, das mir ganz besonders am Herzen liegt – nämlich das „meines“ Vereins, den Scheibensuchern. Zum 13. Mal wurden Spieler aus ganz Deutschland zu den Ostpark Open begrüßt, fünf Mal davon durfte ich bereits dabei sein. Es war natürlich immer schon ein grandioses Turnier, aber dieses Mal war es hinsichtlich Organisation und Parcours-Präparation noch ein wenig professioneller.

Da wurde in monatelanger Arbeit geplant, ausgeheckt, aufgebaut, designed, beschnitten, verlegt,  abgesteckt, Plakate aufgehängt und Flyer verteilt. Es wurde mit Walkie-Talkies kommuniziert, mit wehenden Haaren auf Fahrrädern durch den Park gedüst, Gäste bespaßt, Wasserkanister aufgestellt, Kaffee und Kuchen verkauft und an 4 Kreuzungen mit roten oder vorzugsweise grünen Fähnchen geschwenkt. Das Ergebnis war ganz großes Discgolf-Kino: ein reibungsloser Turnierablauf auf einem hervorragend präparierten 21-Bahnen-Parcours, der durch jahrelange Modifikationen immer weiter perfektioniert wurde.

Fast alle bekannten „Long Tees“ wurden ausgepackt, und dazu noch hier und da ein paar kleine, aber fiese Änderungen eingebaut, die den Schwierigrigkeitsgrad noch erhöht haben. Zum ersten Mal in der Geschichte der OPO wurde Bahn 21 mit Hazard gespielt – kam der Wurf außerhalb der abgesteckten Zone zum Liegen musste von dieser Lage mit Strafpunkt weitergespielt werden.

Außerdem fanden sich mit den Bahnen 21 (218 Meter) und 19 (208 Meter) dieses Jahr auch zwei waschechte Par-5 Bahnen auf den vorher auf der Turnierseite veröffentlichten Bahntafeln wieder. Damit erhöht sich das Par auf 69 und die Gesamtlänge des Parcours auf 2086 Meter, was einen Durchschnitt von ca. 100 Meter pro Bahn bedeutet – Wahnsinn!

Die großzügig in der Stadt verteilten Plakate lockten auch dieses Jahr Besucher in den Park und wer weiß, den ein oder anderen sieht man nun vielleicht häufiger im Park? Der Mini-Parcours zum aktiven Ausprobieren mit Tips und Tricks von den Profis erhielt jedenfalls positive Resonanz.

Das Wetter war an diesem Wochenende ein Wechselbad der Gefühle – morgens schien die pralle Sonne und bereitete uns Spielern bei Windstille Schweißausbrüche der ganz unangenehmen Art. Die Luftfeuchtigkeit war dermaßen hoch, dass kein Shirt trocken blieb. Sehr weitsichtig waren daher überall im Park Wasserkanister aufgestellt, und der kostenfreie Service wurde von allen Teilnehmern dankend angenommen. Nachmittags verdunkelte sich der Himmel, in den schwarzen Wolken brodelte es heftig.

Am ersten Tag entluden sich Donner und Blitz derart heftig, dass das Turnier sogar unterbrochen werden musste. So marschierten die 83 Spieler und die Helfer –  froh über die kleine Abkühlung durch aufkommenden Wind und Regen und teilweise sicherlich auch dankbar für die kleine Pause – zurück zum TD-Zelt am Eingang des Parks. Pünktlich nach Erreichen des Unterschlupfs begann der Sturzregen, und genauso plötzlich wie er angefangen hatte war er nach ca. 1 Stunde wieder vorbei; also gingen alle Spieler zurück zu ihren vorher markierten Positionen und spielten weiter. Am zweiten Tag zog das Unwetter mehr oder weniger an uns vorbei und es regnete nachmittags nur leicht, so dass keine weitere Unterbrechung notwendig war.

Und nun zu den sportlichen Leistungen:

Der ehemalige deutsche Meister Kevin Konsorr spielte von Anfang an ganz oben mit. Dicht auf seinen Fersen waren die Scheibensucher Tobias Pfeiffer (dem es sogar gelang, mit -12 und einem top Rating von 1037 die beste Runde zu spielen) sowie Andrei Betea. Schlussendlich siegte Kevin mit einem deutlichen Vorsprung von 6 Würfen, gefolgt von Tobias Pfeiffer und Andrei Betea.

Scheibensucherin Nora Wrobel verbesserte ihre Leistung von Runde zu Runde und belegte bei den Damen einen sicheren 2. Platz nach der deutschen Meisterin Antonia Faber und vor Alessa Schwarz.

Bei den Masters 40+ durfte Klaus Kattwinkel ganz hoch aufs (imaginäre) Treppchen, vor Alex Müller und Matze Lehn, und damit leider kein Scheibensucher.

Dafür erklommen mit Wolfgang Kraus (1.) und Chris Longmire (3.) bei den Master 50+ gleich 2 Scheibensucher das Podest, Platz 2 belegte Frank Hellstern.

Bei den Junioren siegte der Favorit Timo Hartmann vor Fabian Kaune und David Strott. Mit 251 benötigten Würfen hätte der Junior sich auf Platz 4 der Open Division gespielt.

Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger!

Eins ist sicher: ALLE 83 Teilnehmer können sehr stolz auf sich sein. Bei diesem Wetter 4 (!) x 21 Bahnen zu absolvieren war nicht ohne und zeugt von Kampfgeist! Sehr stolz bin ich auch auf meinen Verein – ein großer Dank geht an das Orga-Team und die vielen freiwilligen Helfer, die stundenlang den Getränkewagen bedient oder gespottet haben. Besondere Erwähnung lasse ich hier unserem ältesten Vereinsmitglied „PePu“ zukommen, der 2 Tage lang über die Kreuzung zwischen Bahn 14 und Bahn 19 wachte. Herzlichen Dank!

Liebe Scheibernsucher, das war ein mega Turnier, dass Ihr da auf die Beine gestellt habt! Ich hoffe, dass ich noch viele weitere Jahre an den Ostpark Open teilnehmen kann! Bis bald beim Scheibenwerfen im Ostpark!