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Back to the roots

Packende Finalrunden am Gögerl

Weilheim. Es schien das Turnier des Torsten Baus zu werden. Drei Runden führte der Potsdamer auf dem ältesten Discgolf-Parcours Deutschlands, doch auf den neun Finalbahnen am Pfingstsonntag zeigte der Heidenheimer Dominik Stampfer eindrucksvoll, dass er der derzeit beste in Deutschland aktive DFV-Spieler ist. Vier Würfe Rückstand hatte der amtierende Deutsche Meister vor dem Finale. Nach den neun Bahnen lag der WSCAler drei Bahnen vor dem Zweiten Jerome Braun, der ebenfalls für die brandenburgerischen Hyzernauts an der Scheibe ist.

„Es ist uns eine Freude, dass die Discgolfer mal wieder zu einem bedeutenden Turnier am Gögerl eingeladen haben“, begrüßte Horst Martin, Stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Weilheim, am Samstagmorgen die 66 Teilnehmer des zweiten Prodigy-GermanTour-Major-Events der Discgolf-Abteilung des DFV in 2015. Die Abteilungsleitung hatte das Pfingstturnier nach Weilheim vergeben, da es im Süden keinen Bewerber gegeben hatte und der älteste deutsche Standort, schon 1984 (!) errichtete Hartmut „Hartl“ Wahrmann unterstützt von Günter Tanner die ersten Körbe am Hausberg der Weilheimer, durch die Initiative der Abteilungsleitung wieder mehr in den Fokus der Discgolfgemeinde gerückt werden sollte.

Nicht nur Wiebke Becker, Mädchen- und Frauen-Vorstand in der Discgolf-Abteilung, suchte sich interessante Lagen und ausgefallene Aufgaben auf der Runde.
Nicht nur Wiebke Becker, Mädchen- und Frauen-Vorstand in der Discgolf-Abteilung, suchte sich interessante Lagen und ausgefallene Aufgaben auf der Runde.

Dies ist mit der DGA-Open, der offizielle Turnierveranstalter war die Discgolf-Abteilung, die aber grundsätzlich nur den örtlichen Verein Bavarian Airhawks, insbesondere bei den meldeorganisatorischen Angelegenheiten, unterstützte, eindrucksvoll gelungen. Zwar gab es vereinzelt Kritik am Zustand des Gögerl, dessen ökologisch bedeutsamer, blumenreicher Magerrasen nicht komplett für die Discgolfer gemäht werden durfte, aber dies dürfte auf den Turnierausgang ohne Bedeutung geblieben sein. Nicht nur, weil alle Teilnehmer auf dem gleichen Parcours gespielt haben, sondern auch, weil das lange Gras vielfach das Wegrollen von Scheiben an den Körben in Hanglage verhindert hat, wodurch die Discgolfer von der Situation eher profitiert haben dürften. Auch das vorläufige PDGA-Rating stützt diese Analyse.

Namenssponsor Prodigy war mit einem Proshop in Weiheim präsent.
Namenssponsor Prodigy war mit einem Proshop in Weiheim präsent.

Die DGA-Open-Siegerliste, vier der fünf Divisionssieger in Weilheim hatten auch das Major-Tour-Auftaktturnier in Hesselbach gewonnen, macht eindrucksvoll deutlich, dass am Gögerl ein fairer, regulärer Wettkampf stattgefunden hat.

Das Teilnehmerfeld war zwar nach vielen, teilweise kurzfristigen Absagen nicht voll, aber die Zielgruppe der Major-Turniere wurde erstmals beim zweiten Prodigy-GermanTour-Major-Turnier zufriedenstellend erreicht. 70 Prozent der Top 20-Spieler, gemessen am D-Rating der DGA, spielten am Gögerl mit und absolvierten die beiden Runden am Samstag, die Sonntagsrunde und das Finale über neun Bahnen. Am Gögerl gab es ein Stelldichein des deutschen Discgolfs, das nichtmals regelmäßig bei Deutschen Meisterschaften in dieser Qualität zu finden ist.

Die schon jetzt legendäre DM 2014 in Rüsselheim ist aber sicherlich ein guter Gradmesser für Discgolfqualität bei Turnieren. Der gesamte Open-Finalflight aus dem Waldschwimmbad war in Weilheim dabei. Zudem war auch der komplette Damen-Finalflight der vergangenen DM am Gögerl im Finale.

An Pfingsten nicht zu übersehen: Am Gögerl wird die Prodigy-GermanTour-Major gespielt.
An Pfingsten nicht zu übersehen: Am Gögerl wird die Prodigy-GermanTour-Major gespielt.

In der ersten Runde spielte Torsten Baus eine 48. Knapp hinter ihm kamen Dominik Stampfer und Jerome Braun, beide spieltern eine 49er Runde, ins Ziel. Am Samstagnachmittag, das Wetter hielt sich entgegen den Prognosen und es blieb fast die gesamte Turnierspielzeit regenfrei, sanken die durchschnittlichen Scores etwas und auch die Spitzenspieler mussten teilweise häufiger werfen. Baus behauptete seine Führung durch eine 51er Runde. Nur er hatte am Abend weniger als 100 Würfe benötigt.

Neben dem Potsdamer spielten drei weitere Spitzenspieler, alle übringes EM-Teilnehmer 2014 in Genf, eine 51. Kevin Konsorr (Lünen / GW Marathon Münster), Junioren-Europameister Marvin Tetzel (Tee-Timers Wolfenbüttel) und GT-2014-Sieger Michael Stelzer (Heidenheim / WSC Albuch) zeigten, dass mit ihnen am Sonntag zu rechnen ist.

Der Potsdamer Torsten Baus war der turnierprägene Spieler und die tragische Figur des Openfinales.
Der Potsdamer Torsten Baus war der turnierprägende Spieler und zugleich die tragische Figur des Openfinales.

Die Mountainbiker waren verschwunden und der Gögerl gehörte am Sonntag – sportlich betrachtet – allein den Discgolfern, Joggern und Nordic Walkern. So konnten die kurzfristig veränderten Bahnen vom Samstag ihren Platz in der Discgolf-Geschichte einnehmen. Sonntag wurde der Originalkurs in Weilheim gespielt. Das angestrebte „back to the roots“ of german Disc Golf konnte beginnen. Das Wetter verbesserte sich stündlich, so dass zum Nachmittag Sonnencreme statt Regenschirm in die allgegenwärtigen Grips gesteckt wurde.

Im Leadingflight gingen Torsten Baus (99), Jerome Braun (101), Ralf Hüpper (Kettenjeklüngel Köln) und Dominik Stampfer (beide 102) auf die dritte Runde. Direkt vor ihnen spielten in den beiden Flights Marian Ludwig (Schönwald / Tee-Timers), Michael Stelzer, WSCAler Emanuell Kroll (alle 106), Ted Winkelbeiner (DG Achalm), Kevin Konsorr (beide 107), Jens Erdmann (Hyzernauts) und der Grebensteiner Christian Plaue (beide 111). Dies war der Kreis der Kandidaten, die für die Podiumsplätze in Weilheim in Frage kamen.

Das Finale über die neun Bahnen (eins bis sechs sowie 16 bis 18) wurde in Fünferflights gespielt. Neben den jeweils besten fünf der Divisionen Frauen, Junioren, Ü 40 (Masters) und Ü 50 (Grandmaster) durften 25 Openspieler am Finale teilnehmen. So gab es auch am Sonntagnachmittag noch genügend Gelegenheit, sich weiter nach vorn zu spielen, was zugleich aber bedeutet, dass auch gut platzierte Spieler noch abgefangen werden konnten.

Dank seiner 49er Runde am Sonntagmorgen, die übringens, genauso wie seine 48er Runde am Samstag, von der PDGA vorläufig mit 1037 geratet wurde, ging Torsten Baus, der bis dahin klar dominiert hatte, mit satten vier Würfen Vorsprung ins Finale. Ein trügerischer Vorsprung, wie der Brandenburger schon an Bahn eins feststellen musste. . .

Gemeinsam mit Baus (148) starteten auf der Eins Dominik Stampfer (152), der mit seiner 50er Runde nur einen Wurf auf Baus verloren hatte, aber sich ein Polster zur restlichen Konkurrenz geschaffen hatte, Jerome Braun, Ralf Hüpper (beide 155) und Ted Winkelbeiner (158), der sich mit seiner 51 am Morgen von Rang neun auf Platz fünf vorgeschob. Wurfgleich mit Winkelbeiner, aber in der dritten Runde einen Wurf schlechter, führte Marian Ludwig den zweiten Flight, zu dem noch Konsorr, Stelzer (beide 160), Tetzel (161) und Plaue (162) gehörten, an.

Zeigte im Finale seine ganze Stärke: Der amtierende Deutsche Meister Dominik Stampfer (WSC Albuch) gewann auch das zweite Major-Turnier.
Zeigte im Finale seine ganze Stärke: Der amtierende Deutsche Meister Dominik Stampfer (WSC Albuch) gewann auch das zweite Major-Turnier.

Schon an Bahn eins im Finale zeichnete sich ab, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist. Ralf Hüpper und Dominik Stampfer spielten ein Birdie. Jerome Braun und Ted Winkelbeiner spielten Par und der Führende Torsten Baus verputtete und nahm ein Bogey mit. Der Rückstand von Stampfer war halbiert.

Jerome Braun war zwischenzeitlich auf Turniersiegkurs.
Jerome Braun war zwischenzeitlich auf Turniersiegkurs.

Auf Bahn zwei schloss Jerome Braun mit einem Birdie wieder auf. Hüpper spielte die vier und alle anderen Par. Die Inselbahn, die drei, brachte die Vorentscheidung. Jerome Braun und Ted Winkelbeiner spielten das Birdie, Dominik Stampfer und Ralf Hüpper die vier, aber Torsten Baus die sechs. Die Wende war da. Nach einem Drittel des Finales zog Dominik Stampfer mit Torsten Baus gleich. Beide hatten 161 Würfe auf der Scorekarte und es waren noch sechs Bahnen zu absolvieren. Zudem lag Jerome Braun (162) auch nur noch einen Wurf hinter den Führenden. Auch Ralf Hüpper (165) und Ted Winkelbeiner (166) waren noch in Schlagdistanz.

Auf Bahn vier übernahm Jerome Braun (164) mit einem Birdie die Führung. Hüpper (168) und Winkelbeiner (169) spielten Par und Baus sowie Stampfer (beide 165) nahmen ein Bogey mit. Auf Bahn fünf schloss der spätere Sieger zu Braun auf. Stampfer (167) und Winkelbeiner (171) spielten die zwei; Braun (167), Baus (168) und Hüpper (171) die drei. Ein Birdie-Frame gelang dem Führungsquintett auf der Bergauf-Bahn mit doppeltem Mandatory.

Taddaeus Winkelbeiner spielte am Sonntag stark auf.
Taddaeus Winkelbeiner spielte in Weilheim am Sonntag ganz stark auf.

Oben auf dem Kamm des Gögerl war präzises und langes Spiel erforderlich. Nur Dominik Stampfer schaffte auf der 16 ein Birdie, was ihm die alleinige Führung (169) einbrachte. Auf Rang zwei lagen Jerome Braun (vier Wurf) und Torsten Baus (beide 171), der ebenso wie Ralf Hüpper (174) und Ted Winkelbeiner (176) Par spielte.

Der Kölner Ralf Hüpper verlor erst im Finale seinen Treppchenplatz.
Der Kölner Ralf Hüpper verlor erst im Finale seinen Treppchenplatz.

Das Weilheimer Loch, die längste Bahn des Turniers, machte es nochmals spannend, allerdings sorgte sie auch für die Entscheidung. Nur Winkelbeiner gelang mit drei Würfen ein Birdie (179). Stampfer (173) und Hüpper (180) spielten Par und Braun (176) nahm  die Fünf und Baus (179) sogar die Sechs.

An Bahn 18 musste Dominik Stampfer nur noch solide spielen, um sicher im zweiten deutschen Major-Turnier seinen zweiten Sieg einzufahren. Ted Winkelbeiner legte vor. Das links zu umspielende Mandatory zwang alle Spieler die vier zu akzeptieren, womit der Heidenheimer zum zweiten Mal jubeln durfte. Ein hartes und anspruchsvolles Finale. „An Spannung nur schwer zu überbieten“, kommentierte der zufriedene Sieger Dominik Stampfer die finalen neun Weilheimer Bahnen.

Nicht so spektakulär, aber durchaus genauso spannend verlief der Wettkampf bei den Frauen. Wieder waren acht weibliche Discgolfer dabei.

Katrin Freyberg von den Hyzernauts startete am Gögerl fulminant ins Turnier.
Katrin Freyberg von den Hyzernauts startete am Gögerl fulminant ins Turnier.

Katrin Freyberg (Hyzernauts) spielte eine starke erste Runde. An ihre 62 kamen weder die Deutsche Meisterin Christine Hellstern (DG Baden-Baden) noch Natalie Winkelbeiner (DG Achalm) heran, die auf der ersten Runde beide zwei Würfe mehr als Freyberg benötigten. Susann Fischer (Hyzernauts) spielte sogar eine 66 am Samstagmorgen.

Am Nachmittag ließ Freyberg eine 63 folgen, die auch ihre Vereinskameradin Susann Fischer hinlegte. Christine Hellstern und auch Wiebke Becker (Funaten Hannover) benötigten 66 Würfe. Natalie Winkelbeiner noch einen mehr und Antonia Faber, die dritte Spielerin von den Hyzernauts, sogar zwei mehr.

Am Abend führte Katrin Freyberg (125) vor Susann Fischer (129) und Christine Hellstern (130). Natalie Winkelbeiner lag einen und Wiebke Becker und Antonia Faber fünf Würfe hinter der Deutschen Meisterin.

Sonntagfrüh ging es auch im Damenflight auf die reguläre Gögerl-Runde. Susann Fischer stürmte nach vorn und übernahm vor dem Finale durch eine starke 60er Runde knapp die Führung. Katrin Freyberg lag nur einen Wurf zurück.  Christine Hellstern kam mit dem Originalkurs in Weilheim nicht klar und verlor mit einer 69er Runde wichtigen Boden. Wiebke Becker (64 / 199) zog mit ihr gleich und Antonia Faber (65 / 200) lag nur einen Wurf dahinter.

Die Potsdamerin Susann Fischer gewann die Damen-Division am Gögerl.
Die Potsdamerin Susann Fischer gewann die Damen-Division am Gögerl.

Im Finale starteten die Frauen auf der 16, bespielten also zunächst die Waldbahnen. Dies kam wohl den Routiniers zugute, denn mit der Weilheim-Siegerin Susann Fischer (30) konnte nur Christine Hellstern (33), die schon zu Hause in Hesselbach mit Rang zwei zufrieden sein musste, halbwegs mithalten. Kartin Freyberg patzte mehrfach und konnte zufrieden sein, dass ihre 40er Finalrunde noch für den zweiten Platz reichte. Wiebke Becker wurde hinter Christine Hellstern Vierte. Platz fünf belegte knapp dahinter Antonia Faber.

Henrik Streit setzte sich auch in Weilheim bei den Juniors durch.
Henrik Streit setzte sich auch in Weilheim bei den Juniors durch.

Vier Jungs traten in Weilheim in der Junioren-Division an. Neben den drei schon in Hesselbach aktiven Spielern Henrik Streit (Erlangen / Ostsee DG Kellenhusen), Maik Hartmann (GW Marathon Münster) und Lukas Klingbeil (Flörsheim / Scheibensucher Rüsselsheim) trat der östereichische Juniorenmeister Daniel Maier (Schalchen / Sumodrivers Weng, Österreich) an.

Am Samstag marschierten Streit und Hartmann im Gleichschritt. Morgens spielten beide eine 55 und nachmittags eine 57. Lukas Klingbeil lag mit 114 Würfen knapp dahinter. Daniel Maier hatte 120 Würfe benötigt, da er in der ersten Runde, in der er 64 Würfe benötigte, die meisten Schwierigkeiten unter den Nachwuchsspieler hatte. Am Nachmittag hingegen lief es beim Oberösterreicher besser und Maier, aber auch Klingbeil, spielten jeweils eine 56 und zeigten damit, dass zukünftig auch mit ihnen noch zu rechnen ist.

Am Sonntag im Juniorenflight und damit beim direkten Vergleich legte Lukas Klingbeil, im Juli PDGA-WM-Teilnehmer, einen drauf. Er spielte auf dem schwierigeren Normalparcours erneut eine 56, was die PDGA mit einem 971er Rating honorierte, und zog damit mit Maik Hartmann (58) gleich. Der wiederum hatte einen auf Henrik Streit (57) verloren, so dass dieser mit einem Wurf Vorsprung ins Finale am Sonntagnachmittag ging.

Henrik Streit, ebenfalls Ende Juli in Kalamazoo bei der PDGA-WM dabei, zeigte keine Nerven udn spielte eine solide 31er-Finalrunde. Die erreichte auch Maik Hartmann, der damit am Sonntagmorgen die Siegchance verlor, sich aber den zweiten Platz sicherte, denn Lukas Klingbeil benötigte 33 Würfe. Vierter wurde der Österreicher Maier, der 32 Finalwürfe hinlegte.

Auch in Weilheim eigentlich wieder eine Klasse für sich: Masters-Sieger Michael Kobella.
Auch in Weilheim eigentlich wieder eine Klasse für sich: Masters-Sieger Michael Kobella.

In der in Weilheim nicht so breit wie in Hesselbach besetzten Ü 40-Altersklasse (Masters) war der Augsburger Michael Kobella erneut eine Klasse für sich. 53, 52, 51 und 29 im Finale – der Rastaman des deutschen Discgolfs gewann jede Runde am Gögerl.

Mithalten konnten zeitweise Oliver Möllemann (Berlin / Hyzernauts), der in Runde eins mit 54 Würfen nur knapp hinter Kobella ins Ziel kam, und Michael Lüders (Isny am Inn / DG Deutschland), der als Zweitbester der zweiten Runde aber schon drei Würfe hinter dem Augsburger lag. Am Sonntagmorgen spielten Lüders und Möllemann eine 56 und brauchten damit fünf Würfe mehr als Michael Kobella. Alle anderen Masters lagen noch dahinter.

Im Finale konnte der Führende ganz locker aufspielen. Zehn (!) Würfe Vorsprung vor Michael Lüders und Oliver Möllemann, die sich einen packenden, von Nervösität geprägten Finalkampf um Rang zwei, den schließlich Lüders sich sicherte, lieferten, waren nur noch bei einem Ausfall von Michael Kobella aufzuholen. Trotzdem spielte der Schwabe wieder die beste Runde. Allerdings schafften auch Oliver Schacht (Obernkirchen / DG Deutschland) und Marco Rühl (Scheibensucher Rüsselsheim) eine 29er Finalrunde.

Michael Kobellas Auftritt in Weilheim kann nur im Vergleich mit der Open richtig gewürdigt werden. Er hätte mit seinem Gesamtergebnis von 185 Würfen beim zweiten Prodigy-GermanTour-Major in der offenen Klasse Platz sechs (!) belegt. Da wird auch verständlich, warum sich einzelne deutsche Spieler aus den Altersklassen in der Open „verstecken“, denn da fällt nicht so auf, wie sie in ihrer jeweiligen Altersklasse abschneiden würden.

Sportdirektor Wolfgang Kraus war nur in Runde eins zu schlagen.
Sportdirektor Wolfgang Kraus war nur in Runde eins zu schlagen.

Nicht verstecken muss sich der Sportdirektor der Discgolf-Abteilung. Wolfgang Kraus (Trebur / SCheibensucher Rüsselsheim), amtierender Deutscher Meister der Ü 50 (Grandmaster),  ließ dem Sieg in Hesselbach einen Erfolg in Weilheim folgen.

Konnte in Runde eins mit 57 Würfen Michael Voglmeyer (Nörten-Hardenberg / DG Dassel) noch den stärksten GM-Score abliefern, war am Nachmittag der Sportdirektor voll da. Die 52 von Wolfgang Kraus war am Wochenende die Bestleistung in der Ü 50.

Der (Fast-)Berliner George Braun (Hyzernauts) verdrängte am Sonntagmorgen Voglmeyer vom zweiten Platz, als er mit einer 62er Runde dem Südniedersachsen drei Wurf abnahm.

Im Finale, dass Martin Fohlert (Ulm / SC Albuch) mit 31 Würfen gewann, reichten dem Führenden aus Trebur 32 Würfe, um mit neun Würfen Vorsprung den Sieg in Weilheim einzufahren. Zweiter wurde in einem harten Fight George Braun (209) vor Michael Voglmeyer (211).

Die Siegerehrung auf der Terrasse der Waldwirtschaft am Gögerl nahm der heutige Chef der Bavarian Airhawks, Günter Tanner, vor. Er versprach nicht nur ein regionales Discgolf-Turnier im September am Gögerl sowie die Bewerbung für bundesweite Wettbewerb in den nächsten Jahren, sondern auch, dass er selbst wieder in den Spielbetrieb einsteigen will „Dieses Jahr wird trainiert und nächstes Jahr wieder anggriffen“, so der ehemalige erfolgreiche Overall-Frisbeespieler.

Günter Tanner (r.), Chef der Bavarian Airhawks, ehrte die DGA-Open-Sieger Dominik Stampfer (1., 2.v.l), Jerome Braun (2., l.) und die Dritten Torsten Baus (M.) sowie Ted Winkelbeiner.
Günter Tanner (r.), Chef der Bavarian Airhawks, ehrte die DGA-Open-Sieger Dominik Stampfer (Sieger, 2.v.l), Jerome Braun (Zweiter, l.) und die Dritten Torsten Baus (M.) sowie Ted Winkelbeiner.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass aus dem aus der Not (fehlende Bewerbung aus dem Süden) geborenen Major-Turnier am Traditionsstandort in Weilheim zwar nicht optimal (u.a. Mountain-Biker, Gras und Abwurfmatten) gelaufen ist, aber die angestrebten Ziele voll erreicht hat. Sportlich gab es nichts zu kritisieren, denn die deutsche Discgolf-Elite zeigte sich von der schönsten und stärksten Seite.

Der Hausberg Gögerl mit der ältesten Die Prodigy-GermanTour-Major in Weilheim dürfte den ältesten deutschen parcours wieder ins Rampenlicht des Discgolfs befördert haben..
Die Prodigy-GermanTour-Major im oberbayrischen Weilheim dürfte den ältesten deutschen Parcours wieder etwas mehr ins Rampenlicht des europäischen Discgolfs befördert haben.