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Dutch Open:
Spitzenplätze für Buchholz, König und Rippel

30.03.2010 – 1987 landete die holländische Band „The Nits“ einen Hit mit dem Song „In the Dutch Mountains“. The Dutch Mountains: so benannten die Veranstalter des Euro Tour B-Turniers im holländischen Rijswijk ihren knapp 2 000 Meter langen Kurs im Park Elsenburgerbos (Par 58). Und einige deutsche Disc Golfer werden die Dutch Open 2010 in guter Erinnerung behalten. Kurt König aus Einbeck sammelte als Fünfter in der Open-Kategorie einen weiteren Spitzenplatz bei einem europäischen Turnier, Frank Buchholz aus Hamburg wurde Vierter bei den Masters und Sven Rippel aus Lünen belegte Platz zwei bei den Junioren.

Kurt König bescheinigte dem Kurs EM-Format: „der Kurs ist sehr herausfordernd, sehr schwierig. Man muss sehr genau und platziert spielen.“ Böiger Wind und eine beeindruckende Anzahl Mandatories und o.b.s machten den 90 Teilnehmern zu schaffen. So war Kurt König nur einer von sechs Spielern, die das Turnier unter Par abschlossen. Der schwedische Weltklassespieler Markus Källström feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.

König zufrieden, Marter nicht – Buchholz steigert sich

Kurt König war mit seinen beiden 55er-Runden (drei unter Par) „sehr zufrieden“, bedauerte aber, in der ersten Runde (60) nicht richtig ins Turnier gekommen zu sein: „Sonst wäre Platz drei drin gewesen.“ Greg Marter wiederum war alles andere als zufrieden. Der Berliner verfehlte das Finale der besten 16 Spieler um einen Wurf und wurde 17. Sein Fazit: „Spielerisch sehr ernüchternd, obwohl ich im Winter viel trainiert habe. Im Gegensatz zu Kurt, der eher konservativ und vorsichtig auf das sichere Par gespielt hat, wollte ich immer das ‚Birdie‘ und habe einfach zu viel riskiert.“

Lediglich drei Würfe fehlten Chris Longmire (21.) zum Open-Finale. In seiner besten, der zweiten Runde, zählte der Linkshänder zu den Top Zwölf. Sein Vereinskamerad von den Scheibensuchern Rüsselsheim, Rick Spear, wurde bei den Masters 16. Frank Buchholz steigerte sich im Laufe des Turniers kontinuierlich und arbeitete sich mit dem zweitbesten Ergebnis in der dritten Runde noch auf Platz vier vor. Kari Vesala aus Finnland spielte hier in einer eigenen Liga und hatte am Ende 22 Würfe Vorsprung auf Vorjahressieger Derek Robins (England).

Sven Rippels Aufholjagd im Finale am Ende nicht belohnt

Eine feine Vorstellung lieferte Sven Rippel bei seinem Debut auf europäischer Bühne ab, er, wie Buchholz und Marter für die EM in Frankreich nominiert. Im Finale startete er eine beeindruckende Aufholjagd auf den führenden Belgier Maxime Tanghe, holte fünf Würfe Rückstand auf, ehe er an der letzten Bahn den möglichen Sieg bei den Junioren aus der Hand gab. 35 Würfe im Finale: da hätte mancher Open-Finalist seine Score-Karte gerne mit Sven getauscht. Mit seinen 224 Würfen hätte er in der Open-Klasse Platz zwölf belegt – exakt jenen Platz, den im Vorjahr Simon Lizotte bei den Dutch Open erreichte.

Irmgard und Otfried Derschmidt verteidigen ihre Titel in Österreich

In Österreich wurde die „Derschmidt-Dynastie“ um ein weiteres Jahr verlängert. Bei den 16. Kiahgrabn Open in Pichl verteidigten Otfried und Irmgard Derschmidt ihre Meistertitel. Zwar wechselte bei den Herren der Spitzenplatz von Runde zu Runde, am Ende aber hatte Otfried ebenso die Nase vorn wie Irmgard bei den Damen. Für beide ist es bereits der zweite Saisonsieg; denn die Derschmidts hatten auch schon Anfang März bei den Budapest Open, dem ersten Turnier der Austro Hungaro Tour 2010, gewonnen. Zumindest im Disc Golf ist damit die Donaumonarchie wieder hergestellt.

Ewald Tkocz