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WestfalenTour boomt weiter

Reckmann rockt Warendorf

Warendorf. Erstmals kamen Discgolfer aus ganz Westfalen nach Warendorf um auf der Insel am Emssee ein Turnier im Rahmen der WestfalenTour 2014 auszutragen. Eingeladen hatten die DiscGolfer Münsterland von GW Marathon Münster, die auch in der Kreisstadt im östlichen Münsterland den Frisbeesport heimisch machen möchten. 51 Teilnehmer traten in vier Leistungsklassen (Pro, Amateure, Hobby und Einsteiger) an. Auch beim fünften WestfalenTour-Turnier bleiben die Überraschungen nicht aus.

Der Münsteraner „Frisbee-Papst“ Martin Reckmann, Jugendwart des DFV, war extrem gut aufgelegt, so dass er durch zwei starke Runden unerwartet einen Topspieler seines Vereins auf Platz zwei verwies. Kevin Konsorr, der im Sommer zum zweiten Mal für Deutschland an der Europameisterschaft teilnimmt, hatte zwar die beste erste Runde gespielt, musste in der zweiten Runde seinem Mitspieler Reckmann den Vortritt lassen. Der Lehrer aus Münster stellte nicht nur den Bahnrekord aus Konsorrs erster Runde ein, sondern nahm dem ehemaligen Deutschen Juniorenmeister zudem drei Würfe ab, so dass er mit insgesamt 63 (32, 31) Würfen den Gesamtsieg feierte.

Bei den Amateuren, die Landesliga-Spieler im Discgolf, hingegen war lediglich überraschend, dass Sieger Dirk Haase (Lünen Lakers) mit vier Würfen Vorsprung (34, 33) gewann. „Endlich habe ich auch ein WT-Turnier gewonnen“, strahlte der sympathische Lünener, der in der Gesamtwertung (siehe unten) vorn liegt. In der Hobbyklasse setzte sich Matthias Krebin (Dortmund) mit 75 Würfen (36, 39) durch. Bester „Neuling“ war Jan Christoph Hoppe vom MTV Minden mit 85 (42, 43) Würfen.

Die Sieger (v.l.) in Warendorf: Matthis Kubin (Hobby), Martin Reckmann (Pro), Dirk Haase (Amateure) und Jan Christoph Hoppe (Einsteiger).
Die Sieger (v.l.) in Warendorf: Matthis Kubin (Hobby), Martin Reckmann (Pro), Dirk Haase (Amateure) und Jan Christoph Hoppe (Einsteiger).  (Foto: Dana Jung)

Insgesamt kam der Warendorfer Parcours bei den Discgolfern sehr gut an, wobei der Verantwortliche für das WestfalenTour-Turnier im Juni in Minden, Ruven Klein, allerdings schimpfte: „Der Kombination aus Regen, schlechter Leistung und ungewohnt schwierigem Parcours war ich leider nicht gewachsen.“ Ansonsten war aber auch bei den Warendorfer Zuschauern und Passanten die Stimmung gut, wie Mitspielerin Julia Schröer berichtete: „Die Warendorfer sind ja total nett. Ganz viele schauten uns zu und fragten auch interessiert nach, was wir hier so treiben.“

Vielleicht können die Warendorfer bald regelmäßig selbst am Emssee discgolfen. „Wir werden der Stadt vorschlagen, hier am Freibad einen kleinen Parcours anzulegen, denn dieser Park ist sehr gut für Discgolf geeignet“, erklärte TD Joachim Thiel. Er versprach: „Wir kommen auf jeden Fall wieder. Gern auch zu einem Turnier.“

Nach fünf von zwölf Turnieren, von denen jeweils maximal neun in die Gesamtwertung einfließen, hat Kevin Konsorr (115 Punkte) sich die Führung im kleinen Pro-Feld von seinem Lehrmeister Hartmut „Hartl“ Wahrmann (105) zurückgeholt. Hinter dem nordrhein-westfälischen Discgolf-Pionier aus Bayern folgt Junior Marvin Hartmann (75) auf Rang drei.

Bei den Amateuren liegt Dirk Haase (124) vor seinem Vereinskameraden Ralf Winkelmann, der allerdings ein Turnier weniger gespielt hat, auf der Pole-Position. Dritter ist der Bielefelder Alexander Sonsalla (97), der auch nur hauchdünn vor Jens Bußmann (96) aus Meinerzhagen, positioniert ist.

Der Dülmener Manfred Kunze stieg erst vor wenigen Wochen in den Discgolfsport ein.
Der Dülmener Manfred Kunze stieg erst vor wenigen Wochen in den Discgolfsport ein.  (Foto: René Penno)

In der Hobby-Klasse gab der Münsteraner Marcus Dziuba (86) die Führung ab, da er wegen des Geburtstages seines Ältesten in Warendorf nicht mitspielen konnte. Die Führung übernahm Andreas Engelbert (98) aus Kierspe, der zwei Punkte vor Lukas Meier aus Bad Fredeburg liegt. Hinter dem Dritten Dziuba reiht sich der Warendorfer Tagessieger Matthias Krebin (83) aus Dortmund ein. Auf Rang fünf folgt die bestplatzierteste Frau der WestfalenTour. Dana Jung aus Münster hat 75 Punkte gesammelt.

An den ersten fünf WT-Turnieren nahmen insgesamt 102 Spieler teil. Den lediglich fünf Pros (D-Rating > 920) und 29 Amateuren (D-Rating >820) steht das große Zielfeld der WT, die Hobbyklasse mit 68 (!) Teilnehmern gegenüber. Die größte Überraschung für die WT-Organisatoren ist, dass sie die Nachfrage mit ihrem neuen Turnierformat offensichtlich zielgenau getroffen haben.