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2. Schlosspark Open: Tsouloukidse gewinnt knapp

Der Hannoveraner Nikolai Tsouloukidse setzt sich im Stechen gegen den wurfgleichen Tobias Behrens durch und gewinnt die 2. Schlosspark Open in Wolfsburg. Beim „Closest to the Pin“ war Tsouloukidses Scheibe lediglich 3 Fußbreiten näher am Korb und sicherte ihm so den Gesamtsieg.

Bei allerschönstem Frühlingswetter lieferten sich Tsouloukidse und Behrens vom Start weg ein Kopf-an-Kopf-Rennen und beendeten die ersten zwei Runden auf dem 13-Bahnen-Parcours (Par 39) punktgleich mit 66 Würfen. Nur noch der deutsche Juniorenmeister Marvin Tetzel mit 68 und sein Wolfenbütteler Vereinskollege Elias Güldenhaupt mit 69 Würfen konnten den beiden Erstplatzierten Paroli bieten.
Es sollte sich in der 3. Runde an dieser Konstellation auch nichts mehr ändern. Gestärkt von Spätzle, Reis und Putenbrust im „Alten Wolf“ holte Tetzel nochmal alles aus sich heraus und spielte eine starke -6, jedoch konterten Behrens und Tsouloukidse mit einer wurfgleichen -5 und bestätigten die starken Turnierleistungen. Güldenhaupt konnte an seine alles in den Schatten stellende 2. Runde (-9 = Turnierrekord) nicht mehr anknüpfen und verblieb mit 38 Würfen auf Platz 4. So ließen Tsouloukidse und Behrens (-17) letztendlich Tetzel (-16), Güldenhaupt (-10), Baus (-5) und Rüdiger (-4) hinter sich.

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Bei den Damen überzeugte – die erst am Vortag in allerletzter Minute angemeldete – Katrin Freyberg (+12) und sicherte sich den 1. Platz vor Wiebke Becker (+17) und Sandra Meyer (+18). In der Masterdivision behielt der sehr stark aufspielende Thomas Horenburg (-6) die Oberhand und landete vor Oliver Schacht (-2) und Klaus-Peter Dützmann (+3). Ganz oben im Feld der Grandmaster landete Oliver Peist mit einer +14, gefolgt von Jürgen Krüger (+19) und Lutz Bögelsack (+20).

Der Parcours

Der Schlosspark zeigte sich bei strahlend blauem Himmel von seiner besten Seite. Die teils exotischen Pflanzen und riesigen Bäume erstrahlten in ihrer ganzen Pracht und sorgten für ein herrliches Ambiente. Der Rasen war frisch gemäht und erinnerte stellenweise an einen Ballgolf-Parcours. Leider nicht festinstalliert, fragten sich einige Teilnehmer, wieso sich die Stadt Wolfsburg immer noch dagegen sträubt, eine feste Anlage einzurichten. Die 13 Bahnen waren allesamt abwechslungsreich und keine Bahn glich der anderen. TD Thomas Kowalczyk und seine Teammitglieder haben sich reichlich Gedanken gemacht und den letztjährigen Parcours stellenweise modifiziert. Mehrere Mandos, enge Waldbahnen, OB-Zonen und meist nicht sichtbare Körbe erschwerten den Teilnehmern das Leben.

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Allen voran die Treppenbahn direkt am Schloss (95 Meter) war das absolute Highlight des Parcours. Mit Blick über den gesamten Park, musste eine knackige Linkskurve über die Aller geworfen werden. Ebenso gefiel die wohl „größte Insel Deutschlands“ Bahn 10. Mit einem geschätzten Durchmesser von mindestens 12 Metern musste ein 55 Meter langer Baumtunnel überwunden werden, um den auf einem Steinblock stehenden Korb zu erreichen. Für Kontroversen dagegen sorgte Bahn 8, wo sich so manche(r) Spieler(in) die Zähne ausbiss. Der Mandobaum und vor allem die teilweise als OB markierten Blumenbeete sorgten für viel Angstschweiß. Teils tolle Würfe hinter das Mando wurden zur absoluten Nervenschlacht, da das dichte Blütenmeer einen Großteil der Scheiben verschluckte und stellenweise nicht mehr herausgab.

Der Star des Turniers

Mit Tsouloukidse und Behrens diesmal gleich zwei absolute Winner des Turniers. Mit welcher Konstanz beide die gesamten 3 Runden spielten war schon beängstigend. Kamen super mit dem Druck der beiden Verfolger klar und spielten wurfgleich das Turnier zu Ende. Ebenso das Stechen von der Schlosstreppe auf einen ca. 100 Meter entfernten Korb wurde zum Balanceakt, da beide ca. 10 Meter entfernt zum Korb lagen und letztendlich nur drei Fußbreiten über den Sieg entschieden. Ebenfalls stark: Tetzel mit einer -16 und Mastergewinner Thomas Horenburg mit einer -6.

Das fiel auf

Das Wetter in Wolfsburg: Wie bestellt zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite und bescherte den Discgolfern nahezu perfekte Bedingungen bei strahlendem Sonnenschein. Kaum Wind und trockene Flächen sorgten für angenehme Spielatmosphäre. Die zwei Tage vor und der Tag nach dem Turnier waren dagegen nasskalt und grau, so dass man dem Wettergott ein großes Dankeschön aussprechen muss.

Das Teilnehmerfeld: Manfred Mund hatte es im Vorfeld schon zu TD Thomas Kowalczyk gesagt: „Da sind wirklich ein paar Bombenspieler dabei“. Er sollte Recht behalten, denn die TimberWolfes durften dieses Jahr wirklich eine große Fülle an absoluten Topspielern begrüßen. Allein drei Spieler (Ludwig, Behrens, Güldenhaupt) waren vor kurzem erst im Finale des B-Turniers in Dassel. Eine schöne Entwicklung für die Veranstaltung.

Nicht alles Gold was glänzt: Eine der optisch schönsten und kniffligsten Bahnen war Bahn 8, welche jedoch auch Grund für den meisten Dikussionsbedarf war. Die Blumenbeete schluckten jede zweite Scheibe, was lange teils frustrierende Suchaktionen nach sich zog. Ebenso war manchen Spielern trotz – anscheinend nicht ausreichender – Markierungen nicht klar, wo die OB Zone aufhörte. Des Weiteren wurde beim Verpassen des Mandos nicht immer von der Dropzone weitergespielt, was ebenso aufgrund von mangelnder Information nicht jedem klar war. Letztendlich wichtige Erfahrungen für die Turnierleitung.

Ein Hoch auf den Roller: Treppenbahn 7 forderte so manches Opfer in Form von in der Aller schwimmenden Scheiben. Der Baum der umspielt werden musste, fing die ein oder andere Scheibe und bat so manche(n) Werfer(in) zur Dropzone. Wie Wilhelm Heumann, Deutschlands älterster Discgolf-Spieler (84 Jahre), jedoch die Aller überwand, war an Coolness nicht mehr zu überbieten. Mit seinem missglückten Vorhandwurf prallte seine Scheibe an den Anfang der Holzbrücke und wurde zu einem Roller, der den ca. 15 Meter langen Übergang unter lautem Beifall auf spektakuläre Art und Weise hinter sich ließ.

Unterstützung unter den Vereinen: Nicht nur das die Wolfenbütteler Tee-Timers zum wiederholten Male ihre Körbe samt Hänger zur Verfügung stellten, sondern auch das Vorstandsmitglied Manfred Mund kräftig bei der Organisation mithalf zeigten, dass man sich in der Szene aufeinander verlassen kann. Mund unterstützte die Organisatoren bei den Vorbereitungen und den langwierigen Score Berechnungen. Als Dank übergab TD Thomas Kowalczyk am Ende noch eine von den TimberWolfes handsignierte „Jackal“. Ein Glück für den Jackal-Liebhaber Mund, denn das Turnier begann für ihn eher ungünstig als sein erster Wurf (eine Jackal) direkt in der Aller landete.

Unterschätzt mir den ACE Pool nicht: Stolze 30 Personen meldeten sich bei der Anmeldung beim ACE Pool an und warfen artig einen Euro in den Pott. Es sollte keine 20 Minuten dauern, da wurde auch schon das erste und einzige Ass des Tages auf Bahn 3 durch Tobias Behrens getroffen. Es hätten wohl nur die wenigsten darauf gewettet, dass ausgerechnet bei dieser 80 Meter langen Bahn ein blindes Ass geworfen wird. Der Korb ist nämlich erst im Putting-Bereich zu sehen. Der Haken bei der ganzen Sache war nur: Behrens war nicht im ACE Pool. Alles in allem ist ein ACE aber sowieso unbezahlbar. So freut sich TD Thomas Kowalczyk über die Mehreinnahmen, welche für einen tollen Zweck verwendet werden.

Edle Geste: TD Kowalczyk und seine Wölfe haben sich überlegt den ACE Pool sinnvoll zu nutzen und somit den vollen Betrag für den Bau von Irlands erstem Disc Golf Kurs gespendet. Der Organisator gibt sich größte Mühe Disc Golf auch dort populärer zu machen. Wer Interesse hat wie andere Menschen aus der ganzen Welt mitzuhelfen, kann sich unter https://www.gofundme.com/discgolfireland erkundigen.

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