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Salzgitter Island Challenge: Es kann nur eine geben!

Deutschlands einziger Inselparcours kam auch in diesem Jahr paradoxerweise ohne Inselbahn aus. Die von der DM 2013 bekannten Bahnen waren lang und/oder anspruchsvoll von TD Stefan Horstmann gesteckt. Die Bäume und Büsche, die vom TD2 Björn Beischall am Abend vor dem Anpfiff genau in die Scheibenlandezonen geplanzt wurden, taten ihr übriges dazu. Ebenso die Kunstobjekte – Andreas Hördts Scheibe machte die Bekanntschaft mit dem Steinquader, der auf Bahn 3 genau im Weg stand. Berüchtigt und gefürchtet: die 270 m lange Bahn 16 (Par 5), deren Fairway sich zum OB hinab neigt und so der Rechtshand-Power-Rückhand-Fraktion den Wind aus den Scheiben nahm.

Es trafen sich mal wieder viele der ganz Großen der deutschen Discgolf-Szene. Die Namen im Starterfeld zergingen dem informierten Fan auf der Zunge: Torsten Baus (Sieger Island-Challenge 2013), Kevin Konsorr (Sieger 2012), Jerome Braun, Tobias Behrens, Jens Erdmann, Marian Ludwig, Marvin Tetzel in der Open-, Susann Fischer und Katrin Freyberg in der Damenkategorie (um nur einige zu nennen). Manche Anfänger hatten schon überlegt, die Teilnahme abzusagen, um den Hyzerexperten besser zusehen zu können. Shootingstars wie Marian Ludwig und Elias Güldenhaupt spielen ihre Turniere immer selbstverständlicher und selbstbewusster, so dass man hier viel von ihnen erwarten durfte. Den Spitznamen „Ludwig II.“ konnte Marian inzwischen durch grandiose Leistungen wie dem Sieg in Münster ablegen. Güldenhaupt hatte bei seinem Sieg der Allerpark-Open im Herbst 2013 aufhorchen lassen.

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Es sollte wieder der „Islander“ gefunden werden, denn, wie alle wissen, kann es nur einen bzw. eine geben! Die bisherigen Open-Sieger auf der Insel konnten ihre Erfolge nie wiederholen, und sie kamen aus unterschiedlichen Bundesländern. So lag es nahe, dass die Menge beim Playersmeeting „Bayern, Bayern“ skandierte. Tja, an diesem Tag hat Bayern München gegen Augsburg nach 53 Spielen ohne Niederlage verloren und, um es vorweg zu nehmen, Bayern hat auch bei diesem Turnier keinen 1. Sieger hervorgebracht.

Die Serie hielt, denn ganz oben stand am Ende der Berliner Discmaniac Greg Marter mit 95 Würfen! Frech: Am Abend vorher stand er noch auf der Warteliste, dann rutschte er irgendwie rein und deklassierte die Konkurrenz, zwischendurch verkaufte er buntes Plastik. Aber an seinen Siegerreden sollte er noch feilen, denn hier suchte der immer charmante und tiefenentspannte Bariton mal ausnahmsweise nach Worten. Zweiter wurde Elias Güldenhaupt (98), der dritte Platz wurde viermal geteilt: Kevin Konsorr, Marvin Tetzel, Torsten Baus und Tobias Behrens benötigten jeweils 100 Würfe. Klar, dass sie für diese schöne Summe auf einige Birdies verzichteten. Marian Ludwig (Platz 7 mit 102 Würfen) war wohl übertrainiert, denn er spielte am Tag vorher mit Tanapat Brekau 67 Körbe im Wolfenbütteler Raum!

Christian Burkhardt begann die zweite Runde fulminant mit einem Ass auf Bahn 7! Als er direkt danach ein Birdie auf Bahn 8 erzielte, wurde er wegen Demotivierung aus dem Flight geworfen, aber TD Horstmann hat die Wogen geglättet. Auf Bahn 9 eine 3, und alles war wieder OK.

Die Islanderin 2014 heißt Katrin Freyberg! Die Hannoveranerin mit Potsdamer Vereinswappen und Bremer Bagtag-Nummer ließ mit nur 118 Würfen ihre Discgolf-Kolleginnen weit hinter sich. Auf Platz 2 folgte Susann Fischer (130), auf Platz 3 Dana Jung (135). Sehr erfreulich, dass immer mehr Frauen an Turnieren teilnehmen und mit ihren Scores die männlichen Spieler schocken (auch der Autor dieses Berichtes ist eines ihrer Opfer).

Bei den Masters gewann Oliver Möllemann (110), zweiter wurde Klaus-Peter Hetzner (111), Dritter wurde Andre Klawonn (114). Bei den Grandmasters überzeugte der erfahrene George Braun (114) vor Andreas Wegener (120) und Heiko Behrens (123). Der beste Junior Carl Rose 8 (106) wurde bei den Open-Spielern einsortiert, weil keine eigene Division zustande kam. Ebenso erging es der „Legende“ Wilhelm Heumann, der bei den Grandmasters einsortiert wurde.

Noch ein kurzer Kommentar zum Wetter: Kaum Wind, angenehme 12-18 Grad und sogar ein wenig Sonne. Ein Traum! Großes Lob an die Organisatoren, die ein perfektes Turnier auf die Beine gestellt haben!

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